Ermittler vor einem geöffneten Kofferaum voller Drogenpakete

Hessisches Ministerium für Soziales und Integration

Internationaler Tag gegen Drogenmissbrauch

Sozial- und Integrationsminister Kai Klose: „Hessen setzt sich für Naloxon-take-Home-Programme und Drug-Checking ein, um beim Drogenkonsum Begleitrisiken zu vermindern und Todesfälle zu vermeiden.“

Der Konsum von illegalen Drogen ist nach wie vor ein Problem und nicht zu verharmlosen. Die Zahl der an illegalen Drogen verstorbenen Menschen ist im vergangenen Jahr deutlich angestiegen (+13 Prozent). Deutschlandweit gab es 1.581 drogenbedingte Todesfälle, in Hessen starben 91 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums. Die meisten Todesfälle sind auch wie in den Jahren zuvor auf Überdosierungen von Opioiden wie Heroin oder Morphium zurückzuführen. „Diese Todesfälle wären durch die rechtzeitige Vergabe von Naloxon vermeidbar gewesen“, sagt Sozial- und Integrationsminister Kai Klose anlässlich des Weltdrogentags am 26. Juni. Naloxon-take-Home-Programme sind jedoch in Deutschland bisher wenig verbreitet. „Die Hessische Landesregierung greift dieses Problem im aktuellen Koalitionsvertrag auf und setzt sich dafür ein, auch in Hessen die Zahl der Drogentoten durch eine Opioidüberdosierung zu senken“ betont Klose.

Drug-Checking

„Abhängige und gelegentlich Konsumierende sollten auf die Risiken und Nebenwirkungen von psychotropen Substanzen (Drogen) aufmerksam gemacht werden. Hierbei kann z.B. Drug-Checking oder die Analyse von Substanzen hilfreich unterstützen“, erklärt Minister Klose weiter. In Fachkreisen gilt Drug-Checking als wirksame Maßnahme, um Begleitrisiken des Drogenkonsums zu vermindern. Zu den Risiken zählen eine Schädigung der Gesundheit durch die Wirkstoffe (bspw. bei Cannabis, Kokain und Ecstasy), Verunreinigungen, die durch das Strecken der Stoffe in die Drogen gelangen und eine zu hohe Konzentration der Wirkstoffe.

Die Schweiz gilt als Vorreiter beim Drug-Checking. Dort ist Drug-Checking seit 20 Jahren gesetzlich erlaubt. Auch in anderen europäischen Ländern hat sich das Beratungsangebot bereits etabliert, z.B. in den Niederlanden, Spanien oder Österreich. „In Deutschland ist Drug-Checking bisher verboten. Deswegen setzt sich Hessen seit Jahren für neue Wege in der Drogenpolitik und für ein Drug-Checking Projekt ein“, so Klose.

Suchtberatung bei Cannabis stark gestiegen

Cannabis ist die am weitesten verbreitete illegale Droge in Deutschland. Während der vergangenen Jahre hat der Konsum von Cannabis bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zugenommen. Parallel zu dieser Entwicklung suchen immer mehr junge Erwachsene wegen einer Cannabisproblematik das hessische Suchthilfesystem auf. Hauptsächlich sind 18- bis 27-Jährige betroffen. Ihr Anteil ist im Zeitraum 2011 bis 2019 von 21 Prozent auf 39 Prozent angestiegen.

In 2019 haben über 19.000 Menschen eine Einrichtung der ambulanten Suchthilfe in Hessen aufgesucht. Am häufigsten wurde das Suchthilfesystem wegen einer Alkohol-, Cannabis- (22%) oder Opioidproblematik (19%) kontaktiert. Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. erfasst im Auftrag des HMSI seit fast 20 Jahren Daten der hessischen ambulanten Suchthilfe und stellt Trendanalysen auf.

Alice Engel

Alice Engel

Alice Engel

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Hessisches Ministerium für Soziales und Integration

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