Seit 2020 verleiht das Land Hessen alle zwei Jahre den Hessischen Preis für Lesbische Sichtbarkeit.
Damit würdigt das Land das vielseitige Engagement von Lesben, frauenliebenden Frauen, queeren Frauen, Dykes, uvm. Sie haben sich vielfach in soziale Bewegungen eingebracht und diese vorangebracht. Hierzu zählen z. B. die Frauen- und Gleichstellungsbewegungen sowie die Emanzipationsbewegung von Homosexuellen. Sie bringen und brachten sich darüber hinaus auf vielfältige Weise z. B. in rassismuskritische und postkoloniale Diskurse ein, engagieren sich für die Belange von Menschen mit Behinderungen oder in Umwelt- und Tierrechtsbewegungen.
Ihr Engagement trägt wesentlich dazu bei, dass Gesellschaft und Politik heute einen sozialen und vielfaltskompetenteren Blick einnehmen, dass Frauen öffentlich stärker wahrgenommen und mehr anerkannt werden, dass Gewalt gegen Frauen als gesellschaftliches Problem definiert wurde und dass Frauen ein selbstbestimmtes Verhältnis zur weiblichen Sexualität entwickelten.
Gleichwohl werden ihre Beiträge in ihrer gesellschaftspolitischen Bedeutung nur unzureichend wahrgenommen. Auch ist die Alltagsrealität von Lesben in vielen Bereichen weiterhin von Vorurteilen, Ressentiments, sozialer Ausgrenzung und rechtlicher Ungleichbehandlung geprägt. Sie bleiben unsichtbar, entweder um sich vor Abwertung, Ausgrenzung und Diskriminierung zu schützen oder weil sie strukturell „unsichtbar gemacht“ werden.
Die Hessische Landesregierung leistet durch verschiedene Maßnahmen einen nachhaltigen Beitrag gegen Diskriminierung, um die Lebenssituation lesbischer Frauen zu verbessern. Sie fördert die Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt mit zahlreichen Maßnahmen, die im Hessischen Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt festgehalten sind. Hierzu zählt auch der „Hessische Preis für Lesbische Sichtbarkeit“.