Zielsetzung
Angesichts des demografischen Wandels und seiner Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitswelt sind Fach- und Arbeitskräftesicherung eine dauerhafte gesamtgesellschaftliche Zukunftsaufgabe. Allein in Hessen fehlen bis 2030 voraussichtlich ca. 240.000 Fachkräfte. Verschiedene Branchen und auch einzelne Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit Personalbedarf haben Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu finden. Insbesondere in den Berufsfeldern Gesundheit, Pflege, Medizin, Pharmazie, Kinder-, Jugend- und Eingliederungshilfe besteht schon jetzt ein hoher Personalbedarf.
Mit den Berufsorientierungsworkshops sollen möglichst vielen jungen Menschen deshalb die Bereiche Gesundheit, Pflege, Kinder-, Jugend- und Eingliederungshilfe nähergebracht werden, damit sie diese in ihre Berufswahlentscheidung miteinbeziehen können. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber soll die Chance zum Kennenlernen potenzieller künftiger Fachkräfte und die praxisorientierte Bewerbung der Engpassberufe in ihren Branchen eröffnet werden. In diesem Sinne sollen die Workshops die Arbeitgebenden des Gesundheits- und Pflegesektors sowie der Kinder-, Jugend- und Eingliederungshilfe bei der Nachwuchsgewinnung unterstützen – sowohl auf dem Land als auch in den urbanen Zentren. Zugleich soll die Kompetenz der jungen Menschen gestärkt werden, eine fundierte Jobentscheidung treffen zu können.
Durchführung
Die Workshops sollen vor Ort in den Regionen Hessens durchgeführt werden. Über die gesamte Laufzeit des Projektes sind idealerweise 17 fünftägige Workshops (2025: mindestens 5 Workshops; 2026: 12 Workshops) an verschiedenen Orten über Hessen verteilt vorgesehen. Dabei sind alle Bezirke der Agenturen für Arbeit in Hessen abzudecken. Insgesamt sollen pro Workshop 20 Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden Schulen (alle Schularten, Vor-Vor-Abgangsklassen / zwischen 14 bis 16 Jahren, Sekundarstufe I) mit diesen Camps zur Fachkräftesicherung erreicht und so ein aktiver Beitrag zur Fachkräftesicherung in den Regionen geleistet werden. Die Workshops sollen modern und zielgruppengerecht ausgestaltet sein. Erwünscht sind Workshops, die unter Einsatz zum von Beispiel digitalen Technologien, interaktiven Methoden und innovativen Praxisformaten zielgruppengerecht gestaltet sind. Die Workshops sollen die Arbeitswelt in den genannten Bereichen für die jungen Menschen vor Ort bei dem Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin erlebbar machen. Auf diese Weise soll bei den jungen Menschen das Interesse insbesondere an Gesundheit, Pflege, Kinder-, Jugend- und Eingliederungshilfe geweckt und diese im Idealfall für eine Ausbildung oder ein Studium in einem dieser Berufsfelder motiviert und gewonnen werden. Die jungen Menschen sollen in ihren Kompetenzen gestärkt werden, um informierte, fundierte und ihren individuellen Stärken entsprechende Berufswahlentscheidungen zu treffen.
Art und Umfang der Förderung
Das geplante Vorhaben kann den Zeitraum von August 2025 bis Dezember 2026 umfassen. Interessierte Träger können sich um die Förderung bewerben. Die Basis bildet ein mit dem Antrag eingereichtes Konzept zur Gestaltung und landesweiten Durchführung der Workshops, das urbane und ländliche Räume berücksichtigt, die „Gleichstellung von Männern und Frauen“ gewährleistet, Elemente des digitalen Lernens einbezieht und einen Ausgaben- und Finanzierungsplan einschließt. Zudem sind dem Antrag eine Erklärung, dass mit der Maßnahme noch nicht begonnen worden ist, eine Erklärung darüber, ob der Zuwendungsempfänger allgemein oder für das betreffende Vorhaben zum Vorsteuerabzug nach § 15 Umsatzsteuergesetz berechtigt ist, und eine Eigenerklärung zum EU-Sanktionspaket im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine beizufügen.
Die Gewährung der Förderung erfolgt durch das Land Hessen als Festbetragsfinanzierung bis zu 220.000,- Euro im Kalenderjahr.
Die Antragsfrist endet am 2. Juni 2025 (Ausschlussfrist).