Gesundheitsminister Klose übergibt den Förderbescheid für den Medibus.

Hessisches Ministerium für Soziales und Integration

Förderbescheid für den Medibus 2.0 in Nentershausen übergeben

Der in Trägerschaft der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen etablierte Medibus ist durch die Unterstützung der Landesregierung auch weiterhin in den Kommunen Sontra, Weißendorn, Cornberg, Nentershausen, Herleshausen sowie deren Nachbarschaft unterwegs. Im Rahmen des neuen Projekts Medibus 2.0 wurde das mit Landesmitteln in Höhe von ca. 1,4 Millionen Euro geförderte Leistungsspektrum der rollenden Praxis noch einmal erweitert. Hierfür hat Sozialminister Kai Klose heute vor Ort einen Förderbescheid an Dr. Eckhard Starke, den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der KV Hessen, übergeben.

Medizinische Versorgung sichern

„Unser Ziel ist, die medizinische und pflegerische Versorgung auch in ländlichen Gebieten langfristig zu sichern und innovative Ideen zu unterstützen. Eine solche ist der Medibus 2.0. Er ist ein Musterbeispiel für gelebte Zusammenarbeit zwischen den Institutionen vor Ort, der öffentlichen Verwaltung und den Leistungserbringer*innen. Außerdem trägt er dazu bei, die Hausärztinnen und Hausärzte in der ländlichen Region zu entlasten“ sagte Hessens Sozial- und Integrationsminister Kai Klose im Rahmen der Bescheidübergabe im nordhessischen Nentershausen.

Der Medibus 2.0 bringt bis 2024 nicht mehr nur zuverlässig eine ärztliche Versorgung zu den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort, sondern ermöglicht durch die Projektteilnahme der Diakonie Eschwege Land – und damit auch des Hospizdiensts Freunde und Förderer der Diakonie e.V. – seit diesem Januar unter anderem (psycho-)soziale Beratung. Ebenfalls können Informationsmöglichkeiten zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht im Bus in Anspruch genommen werden.

Wichtige Säule der Versorgung

„Der Medibus ist mit Blick auf die hausärztliche Versorgung in der Region derzeit kaum bis überhaupt nicht zu ersetzen. Er ist eine wichtige Säule der Versorgung und eine verlässliche Anlaufstelle für die Patientinnen und Patienten vor Ort. Daher freut es uns ganz besonders, dass der Betrieb des Medibus mit der Unterstützung des hessischen Sozialministeriums und dessen finanziellem Engagement für drei weitere Jahre sichergestellt ist. Wir bedanken uns beim Ministerium und den weiteren Partnern für die gute Zusammenarbeit im Sinne einer bestmöglichen Versorgung der Menschen in Nordhessen und werden uns weiterhin intensiv darum bemühen, Ärztinnen und Ärzte für eine Niederlassung in der Region zu gewinnen“, fügt Dr. Eckhard Starke, Vorstandsvorsitzender der KV Hessen, hinzu.

Auch Nicole Rathgeber, Landrätin des Werra-Meißner-Kreises, begrüßt die Medibus-Fortsetzung und –Erweiterung ganz ausdrücklich: „Ich freue mich, dass der Medibus 2.0 als unverzichtbarer Baustein zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung in den teilnehmenden Kommunen gesichert ist. Gerade die sektorenübergreifende Kooperation mit der Diakonie und die Erweiterung des Projekts um eine pflegerische und soziale Komponente unterstreichen, dass der Medibus nicht nur eine Angebotsergänzung zum bestehenden Hausarztnetz darstellt, sondern vielmehr auch Pilot für zusätzliche innovative Ansätze und Angebote ist.“

Auswirkungen des Ärztemangels deutlich zu spüren

„In unserer ländlichen Region sind die Auswirkungen des Ärztemangels deutlich zu spüren. Der Medibus ist unter den derzeitigen Bedingungen für unsere Kommunen eine große Bereicherung, da durch dessen Einsatz die medizinische Grundversorgung sichergestellt werden kann“, schließt sich Katja Gonzalez Contreras, Bürgermeisterin der Gemeinde Cornberg an.

Thomas Mäurer, Bürgermeister der Gemeinde Weißenborn erklärt: „Für Weißenborn als kleinste Gemeinde in Hessen, stellt der Medibus ein ansprechendes Angebot einer Hausarztpraxis vor Ort dar. Vor allem nicht mobile Mitbürger*innen haben daher eine gute Chance, an der ärztlichen Grundversorgung teilzunehmen. Das Zusatzangebot durch die Diakonie muss sicherlich bei den Patient*innen noch verinnerlicht werden.“

Thomas Eckhardt, Bürgermeister der Gemeinde Sontra betont die besondere Bedeutung des Medibus für die teilnehmenden Kommunen: „Heute ist ein guter Tag für unsere fünf Kommunen und damit zugleich für unsere Bürgerinnen und Bürger. Mit Hilfe der finanziellen Unterstützung der Landesregierung ist es allen Beteiligten unter Federführung der KV Hessen nach langen Verhandlungen und unzähligen Gesprächen gelungen, mit dem Medibus 2.0 unserem gemeinsamen Ziel, nämlich eine wohnortnahe und patientenzentrierte Versorgung der Bevölkerung flächendeckend sicherzustellen, ein Stück weit näherzukommen. Mit der Fortsetzung des Pilot-Projektes Medibus für die nächsten 3 Jahre und dem nunmehr erweiterten Beratungsangebot der Diakonie Eschwege Land und damit auch des Hospizdiensts Freunde und Förderer der Diakonie e.V. wird ein ganz wichtiger Baustein zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung der Menschen in unserer Region gesetzt, der uns die Möglichkeit und Chance offeriert, unser interkommunales und kreisübergreifendes Projekt „Fachwerk Gesundheit“ mit dem interkommunalen Gesundheitsversorgungszentrum (iGVZ) in Sontra samt der Satellitenpraxen in den anderen Kommunen künftig zum Erfolg zu führen.“

Pfarrer André Lecke, Geschäftsführer der Diakonie Eschwege-Land betont noch einmal die Chancen, die die Ausweitung des Projekts birgt: „Wir als Diakonie Eschwege-Land fühlen uns als gemeinwesenorientierter ambulanter Pflegedienst den Menschen in besonderer Weise verbunden und möchten uns gerne daran beteiligen, das Projekt MediBus als wertvolle Ergänzung zur bestehenden hausärztlichen Versorgung in unserer Region nicht nur zu sichern, sondern durch unsere Präsenz und Mitwirkung auch weiterzuentwickeln.“