Hessens Sozial- und Integrationsminister Kai Klose hat im Landtag auf die erheblichen Summen hingewiesen, die das Land für den Bereich der frühkindlichen Bildung aufwendet. „Grüne und CDU unterstützen die Kommunen seit Jahren in einem nie gekannten Ausmaß durch massive Investitionen bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben. Aktuell sind es jährlich weit über eine Milliarde Euro. „Wir wollen jedes Kind in Hessen möglichst früh, möglichst optimal und nachhaltig fördern. Daher hat die frühe Bildung von Kindern in Hessen seit Jahren hohe Priorität – und das auch in Krisenzeiten“, sagte Klose am Donnerstag in Wiesbaden.
Der Minister wies insbesondere auf die Maßnahmen des Landes zur Gewinnung von Erzieher*innen hin. Die Landesregierung unterstütze die Kita-Träger schon jetzt mit einer Vielzahl von Instrumenten: „Seit 2020 setzen wir zum Beispiel das Landesprogramm ‚Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher‘ im Umfang von 110 Millionen Euro um. Dadurch sind seit dem Ausbildungsjahr 2019/2020 endlich wieder Zuwächse um 7,2 Prozent zu verzeichnen − aktuell befinden sich fast 9.000 Personen in der Erzieher*innenausbildung. Das zeigt, wie wirkungsvoll unsere Prioritätensetzung ist.“
Mindestens Übergangsregelung, um sich auf die neue Situation einzustellen
Klose hob besonders die Vielfalt der Sprachförderungsansätze und -programme des Landes besonders beim Übergang von der Kita in die Schule hervor. Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ ergänze die Angebote des Landes durch Sprach-Fachkräfte sowie zusätzliche Fachberatung. „Durch die Verschränkung der hessischen Maßnahmen mit der Teilnahme am Bundesprogramm wurde die Unterstützung der sprachlichen Bildung und Förderung noch stärker akzentuiert. Dadurch, dass der Bund angekündigt hat, dieses Programm beenden zu wollen, fallen in Hessen absehbar 580 halbe Sprachförderfachkraftstellen und 40 Fachberatungen weg“, so Klose: „Das bedauere ich – genau wie alle meine Kolleginnen und Kollegen in der Jugend- und Familienministerkonferenz. Deshalb haben wir bereits im Juli an die Bundesfamilienministerin appelliert, denn gerade jetzt, in diesen politisch und pädagogisch herausfordernden Zeiten, wäre eine Fortführung des Programms auf Bundesebene dringend geboten.“
Klose verwies auch auf eine Entschließung des Bundesrats im September: „Wir wollen, dass seitens des Bundes mindestens eine Übergangsregelung vorgesehen wird, damit die Länder eine Chance haben, sich auf die neue Situation einzustellen. Der Austausch mit den anderen Ländern und dem Bund dazu läuft beinahe täglich und ich hoffe inständig, dass wir bald zu einem im Sinne der Kinder und betroffenen Beschäftigten positiven Ergebnis kommen.“