Sozial- und Integrationsminister Kai Klose hat heute die „jungen Zukunftsgestalter TKK“ aus Seligenstadt und das Projekt Beteiligungswochenenden in der Hephata Jugendhilfe in Schwalmstadt mit dem Hessischen Partizipationspreis für die gesellschaftliche Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen ausgezeichnet. Mit dem Preis, der bereits zum neunten Mal vergeben wurde, würdigt die Landesregierung das gesellschaftliche Engagement von Kindern und Jugendlichen bei der Mitgestaltung und Weiterentwicklung ihres Wohn-, Schul,- und Lebensumfelds.
„Teilhabe ist die Basis von Demokratie. Kinder- und Jugendrechte und die Beteiligung junger Menschen sind deshalb auch in der Hessischen Verfassung fest verankert“, sagte Minister Klose im Rahmen der Feierstunde im Landtag. „Der Partizipationspreis trägt dazu bei, das demokratische Denken und Handeln in unserer Gesellschaft zu fördern. Unsere diesjährigen Preisträger*innen machen die vielfältigen Möglichkeiten für eine aktive Beteiligung Jugendlicher sichtbar.“
Insgesamt werden beim Partizipationspreis jährlich Preisgelder in Höhe von 25.000 Euro vergeben. Teilnehmen können Kinder und Jugendliche aus Hessen. Themen, Formen oder die Orte des Engagements spielen keine Rolle. Die Auswahl der Preisträger*innen erfolgt durch eine Jury, der in der Regel sechs Personen angehören. Mindestens drei sind selbst Jugendliche, die sich in hessischen Partizipationsprojekten engagieren.
„Der Preis ist etabliert und die Bewerbungen auch in diesem Jahr haben eindrucksvoll gezeigt, wie viele Kinder und Jugendliche in ganz Hessen sich für ihre Interessen und Überzeugungen engagieren“, so Minister Klose. „Aus den Bewerbungen haben sich zwei Projekte herauskristallisiert, die sich durch eine besonders gelungene Kombination aus Innovation, hohem regionalen Engagement und der Entwicklung, Gestaltung und Eigeninitiative durch Jugendliche auszeichnen.“
Erster Preis: Beteiligungswochenenden in der Hephata Jugendhilfe
Das Projekt der Beteiligungswochenenden in der Hephata Jugendhilfe wurde im Rahmen einer überregionalen Arbeitsgemeinschaft (AG) „Beteiligung“ entwickelt. Anstatt nur über junge Menschen zu sprechen, wollte die AG sie aktiv einbinden. An den Beteiligungswochenenden befassen sich die teilnehmenden Betreuer*innen mit Themen, die von jungen Menschen in der Heimerziehung mit- und eingebracht werden und ermöglichen so die Teilhabe einer Gruppe, die von klassischen Beteiligungsformaten seltener erreicht wird. Der Bewerbung waren auch Ergebnisse einzelner Beteiligungswochenenden beigefügt, beispielsweise ein Ampelsystem für das Verhalten von Fachkräften, das nun für alle Einrichtungen des Trägers verbindlich ist. Die Vorschläge der Jugendlichen werden also tatsächlich gehört und umgesetzt. Kinder und Jugendliche finden innerhalb der AG Beteiligungswochenenden Gehör für ihre Themen und sind am Prozess der Umsetzung federführend beteiligt.
Zweiter Preis: „junge Zukunftsgestalter TKK“
Die TKK ist ein ehrenamtlich geführter Mehrspartenverein mit sieben Abteilungen und drei eigenen Standorten. Viele Vereine stehen vor der Herausforderung, ihr Sportangebot und ihre Vorstandsarbeit anzupassen und gezielt junge Menschen anzusprechen, um sie für ehrenamtliche Mitarbeit zu begeistern und an sich zu binden. Diesen Schritt ist die TKK mit der Gründung der jungen Zukunftsgestalter aktiv angegangen. Gegründet wurde das Jugendteam im Jahr 2019. Ziel ist die Planung und Umsetzung von Events für Kinder und Jugendliche, die Funktion als Ideengeber und Berater für den Vorstand (Reversed Mentoring) und die Etablierung der Rolle von Influencern für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche. Projekte dürfen hier eigenständig geplant und umgesetzt werden. So hat das Jugendteam beispielsweise ein eigenes Sportangebot für Kinder und Jugendliche entwickelt (Kidds-Aktiv), das es eigenverantwortlich umsetzt.