Für ihre hervorragenden Verdienste um die Gesundheitsförderung und Armutsprävention hat Sozial- und Integrationsminister Kai Klose heute die Bernhard-Christoph-Faust-Medaille an Gerda Holz verliehen. Die Sozialarbeiterin und Politikwissenschaftlerin war bis 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS e.V.) in Frankfurt am Main und engagiert sich weiterhin freiberuflich.
„Das Wirken von Gerda Holz lässt sich nicht eindeutig der Wissenschaft oder der Praxis zuordnen – gerade das macht sie so spannend und trägt dazu bei, dass ihre Arbeit seit mehr als drei Jahrzehnten besonders wirksam ist“, sagt Minister Klose im Rahmen der Verleihung in der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden.
Durch ihre wissenschaftliche Arbeit legte die Preisträgerin das Fundament für das theoretische Verständnis, die empirische Erfassung und die Entwicklung von Maßnahmen zur armutsbezogenen Prävention bei Kindern. Ihre Erkenntnisse zur Präventionskettenarbeit und ihr Engagement speziell für die Umsetzung kommunaler Präventionsketten sind wegweisend.
„Die innovative Forschungsarbeit von Gerda Holz und die daraus abgeleiteten Handlungsansätze sind Teil des Fundaments, auf das wir auch unser Landesprogramm Präventionsketten aufgebaut haben. Ihre fundierten Erkenntnisse und ihr Engagement sind wegweisend für eine gerechtere Gesellschaft und bessere Zukunftschancen für alle Kinder“, so Minister Klose weiter.
Die Preisträgerin ist weiterhin in verschiedenen Fachgremien aktiv. Bereits im Jahr 2020 wurde sie mit dem Carola Gold-Preis ausgezeichnet, 2022 erhielt sie den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland zum Tag des Ehrenamts.
Das Landesprogramm Präventionsketten
Mit dem Programm „Präventionsketten Hessen – Gelingendes Aufwachsen, Kinderrechte leben“ fördert das Land seit 2022 gemeinsam mit der Auridis-Stiftung in zehn hessischen Kommunen der Aufbau von Präventionsketten. Präventionsketten sind kommunale Strategien, die Landkreise und Städte dabei unterstützen, ganzheitliche und passgenaue Präventionskonzepte für Kinder und ihre Familien zu entwickeln. Die Strukturen und Rahmenbedingungen vor Ort werden berücksichtigt, Übergänge zwischen den einzelnen Lebensphasen der Kinder erleichtert und die Umsetzung der Kinder- und Jugendrechte vorangetrieben. Die Koordinierungsstelle des Landesprogramms Präventionsketten ist bei der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAGE) angesiedelt, die es fachlich und organisatorisch umsetzt.
Über die Bernhard-Christoph-Faust-Medaille
Das Land Hessen verleiht die Bernhard-Christoph-Faust-Medaille alle zwei Jahre an Personen n, die sich beruflich undoder ehrenamtlich für die Gesundheitsförderung und Prävention in Hessen engagieren. Eine Jury sichtet die von Verbänden, Einrichtungen und Initiativen der Gesundheitsförderung, Kreisausschüssen, Magistraten und Gesundheitsämtern eingereichten Vorschläge.
Die Jury 2023
Der diesjährigen Jury gehörten Dr. Katharina Böhm (Geschäftsführerin der HAGE – Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V.), Prof. Nadine Reibling (Professorin für Gesundheitsförderung und gesundheitliche Chancengleichheit an der Hochschule Fulda) und Wolfgang Rosengarten (Referatsleiter Prävention, Suchthilfe im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration) an.