Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales

Zweiter Bericht zur Teilzeitausbildung veröffentlicht

Die Servicestelle Teilzeit-Ausbildung hat den im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales erstellten zweiten Bericht zur Teilzeitausbildung in Hessen veröffentlicht. Basis sind die Daten des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) für das Berichtsjahr 2022. „Der Bericht, der mit Mitteln der Europäischen Union kofinanziert wurde, zeigt, dass Hessen mit 0,6 Prozent neuabgeschlossener Ausbildungsverträge zwar leicht über dem bundesweiten Durchschnitt von 0,5 Prozent liegt – damit aber auch, dass die duale Ausbildung in Teilzeit stagniert und wir weiter dafür werben müssen“, sagte Arbeitsministerin Heike Hofmann anlässlich der Veröffentlichung. „Eine flexible Ausbildung bietet Menschen mit besonderen Herausforderungen – etwa Eltern oder pflegenden Angehörigen – eine wertvolle Möglichkeit, eine qualifizierte berufliche Ausbildung zu absolvieren, die sich mit ihrer individuellen Lebenssituation vereinbaren lässt. Sie ist in allen anerkannten dualen Ausbildungsberufen möglich und steht allen Interessierten offen, wenn der Ausbildungsbetrieb zustimmt“, so Hofmann weiter. Den Antrag dafür könnten Ausbildungsbetrieb und Auszubildende gemeinsam bei der zuständigen Kammer stellen.

Erkenntnisse des Berichts:

  • Der Frauenanteil bei Neuabschlüssen in Teilzeit liegt bei 89 Prozent (Vollzeitausbildungen: 36 Prozent).
  • Teilzeitausbildende sind mehrheitlich älter: 63 Prozent der Teilzeitausbildende in Hessen sind 24 Jahre und älter (Vollzeit: 13 Prozent).
  • Teilzeitauszubildende weisen tendenziell niedrigere Schulabschlüsse auf als Vollzeitauszubildende. Hauptschulabschlüsse sind mit 31,6 Prozent in Hessen bei Teilzeitausbildungen überproportional vertreten. 7,8 Prozent haben keinen Schulabschluss.
  • Der Anteil an Menschen ohne deutschen Pass ist bei Neuabschlüssen in Teilzeit in Hessen doppelt so hoch wie bei den Neuabschlüssen in Vollzeit und liegt bei 25 Prozent. Der Anteil von im Ausland erworbenen Schulabschlüssen liegt dreimal so hoch wie Neuabschlüsse in Vollzeit.
  • Teilzeitausbildungsverträge finden sich 2022 in Hessen weiterhin vornehmlich in Be-rufen, die traditionell von Frauen gewählt werden, vor allem auf Ausbildungen im Büromanagement, auf den Bereich Verkauf und auf Ausbildungen zur/zum Fachangestellten für (Zahn-)Medizin.
  • Bestehende Herausforderungen sind fehlende Informationen bei Ausbildungsinteressierten, Unternehmen oder Ausbildungsberatern, eine noch nicht ausreichende Einbindung der Berufsschule bis zum komplexen Themenfeld einer möglichen Verkürzung der Ausbildungsdauer.
  • Die Notwendigkeit der Förderung der Teilzeitausbildung durch politisch Entscheidungsträger und Wirtschaft wird betont – insbesondere durch Maßnahmen zur Erhöhung der Anzahl von Ausbildungsplätzen und zur Unterstützung von Unternehmen, die Teilzeitmodelle in ihren Ausbildungskonzepten stärker verankern.

„Die Teilzeitausbildung ist eine Chance, um den hohen Bedarf an Fach- und Arbeitskräften zu bedienen und die berufliche Teilhabe von zu fördern. Um das Potenzial dieser Ausbildungsmöglichkeit weiter auszuschöpfen, bedarf es der gezielten Anstrengungen aller Akteure – von der Politik über Bildungseinrichtungen bis hin zu den Unternehmen. Das zeigt der zweite Bericht zur Teilzeitausbildung und unterstreicht den Bedarf, die Teilzeitausbildung noch bekannter zu machen und attraktiver und erfolgreicher zu gestalten. Dazu werden wir als Landesregierung unseren Beitrag leisten“; sagte Arbeitsministerin Hofmann.

Der vollständige Bericht steht auf der Website des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales und auf der Webseite http://www.teilzeitausbildung.deÖffnet sich in einem neuen Fenster zum Download bereit.

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