Im Rahmen ihrer Sommerreise hat Sozialministerin Heike Hofmann den Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V., besucht und dabei einen Förderbescheid für die Etablierung einer Landeskoordinierungsstelle für migrationssensible Väterarbeit überreicht, deren Träger der Verein ist. Der Förderantrag für das Projekt wurde zum 1. Juni 2024 für fünf Jahre bewilligt. Für das Jahr 2024 erhält der Verein zunächst knapp 61.000 Euro.
„Mit der Einrichtung der Landeskoordinierungsstelle soll eine zentrale Anlaufstelle geschaffen werden, die Ressourcen bündelt, ihre Expertise im Bereich der migrationssensiblen Väterarbeit weiterentwickelt und verbreitet. Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften ist für die Umsetzung dieses Projekts der perfekte Partner für die Landesregierung, schließlich hat er auf diesem bislang wenig beachteten Handlungsfeld Pionier- und Aufbauarbeit geleistet, die auch über Hessens Grenzen hinaus Beachtung findet“, sagte Ministerin Hofmann bei ihrem Besuch. Die Ziele der neuen Beratungsstelle umfassen laut der Projektskizze neben der Sensibilisierung von Institutionen und Fachkräften für die Bedürfnisse und die Herausforderungen migrantischer Väter auch die Entwicklung von Unterstützungsangeboten für diese Zielgruppe, um ein positives und vielfältiges Bild von Vaterschaft zu fördern. Überdies sollen auf lokaler und regionaler Ebene sowie landesweit Netzwerke etabliert werden, die gegenseitige Unterstützung und Erfahrungsaustausch ermöglichen.
Der iaf e.V. besteht seit 1972 und ist seitdem bundesweit an den Schnittstellen von Familien-, Migrations-, Bildungs- und Antidiskriminierungspolitik tätig und ist die einzige Interessenvertretung binationaler, migrantischer und transnationaler Familien und Paare auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene. Der Verband setzt sich diskriminierungs- und rassismuskritisch für die Grund- und Menschenrechte aller hier lebenden Familien und Paare ein. „Die Devise des iaf e.V. lautet: Starke Gesellschaften brauchen Vielfalt und vielfältige Familien müssen gerecht an dieser Gesellschaft teilhaben können. Diese Ziele teilen auch wir als Landesregierung und setzen uns dafür ein. Das Projekt der Landeskoordinierungsstelle für migrationssensible Väterarbeit ist ein weiterer wichtiger Baustein, um das zu erreichen“, sagte Sozialministerin Hofmann.
Die Landeskoordinierungsstelle ist nicht die erste Kooperation zwischen Verein und Land: Bereits 2019 wurde zwischen iaf e.V. und Sozialministerium ein Integrationsvertrag zum Thema Rollenbilder von Männern und Vätern mit Migrationsgeschichte in unserer Gesellschaft differenzieren geschlossen. Dessen Ziel ist, die gesellschaftliche Inklusion, Akzeptanz und Wertschätzung von Vätern unterschiedlicher Herkunft und Lebensentwürfen zu fördern, um diese darin zu bestärken, sich positiv in ihre Familien und ihr Umfeld einzubringen. Das aktuelle Projekt ist ein weiteres Ergebnis dieser Kooperation.