Gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung ist ein zentrales Anliegen der Landesregierung. Um Kommunen beim Abbau von Barrieren vor Ort gezielt zu unterstützen, wurde eine entsprechende Förderrichtlinie verabschiedet, um insbesondere die barrierefreie Ausstattung und Angebote für Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen. Aus dieser Förderung erhält die Gemeinde Kaufungen für den inklusiven Sportpark Lossetalstadion eine Zuwendung zum Ausbau inklusiver kommunaler Angebote im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention in Höhe von bis zu 383.111,00 Euro.
„Von einer inklusiven Gesellschaft können alle profitieren, ganz besonders vor dem Hintergrund unserer älter werdenden Bevölkerung“, sagte Sozialstaatssekretärin Manuela Strube anlässlich der Förderbescheidübergabe in Kaufungen. „Ich freue mich sehr, dass die besondere Förderwürdigkeit aufgrund der überregionalen Bedeutung des Lossetalstadions eine 90-prozentige Förderung der zuwendungsfähigen Ausgaben ermöglicht hat.“
Sportliche Betätigung auch für Menschen mit Beeinträchtigungen
Das Lossetalstadion ist durch die Gestaltung der Plätze, Wegeanlagen und des Umkleidegebäudes bereits barrierefrei und verfügt über Behindertenparkplätze. Auch Menschen mit Beeinträchtigungen sollen im Sportpark Möglichkeiten der sportlichen Betätigung finden, sowohl als private Freizeitsportlerinnen und -sportler als auch im organisierten Vereinssport. Im Rahmen dieses Vorhabens wird nun eine Fläche mit Outdoor-Fitnessgeräten und einem Calisthenics-Kombi-Gerät geschaffen. Hier sollen Trainingsmöglichkeiten sowohl für Menschen mit Behinderungen als auch für Menschen ohne Behinderungen vorhanden sein. Spezielle Geräte für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer sind vorgesehen. Als Ergänzung zur bereits vorhandenen Kunststoffbahn wird außerdem eine Finnbahn angelegt. Das Laufen auf dem Holzhackschnitzelbelag der Finnbahn ist besonders gelenkschonend und eignet sich für Menschen mit Gelenkproblemen, ältere Menschen und im Rehasport, insbesondere nach Operationen. Die Finnbahn wird so gestaltet, dass sie an zwei Stellen einen Anschluss an die Kunststofflaufbahn hat, um eine Variation und Kombination zu ermöglichen. Außerdem soll ein Bewegungsparcours für Kinder geschaffen werden, der Geräte sowohl für Kinder mit als auch ohne Beeinträchtigungen bereithält.
Neben diesem Angebot sollen auch die barrierefreien Informations- und Orientierungsmöglichkeiten erweitert werden. An einem zentralen Anlaufpunkt wird eine Infotafel aufgestellt, die zusätzlich mit Blindenschrift versehen wird. Außerdem ist geplant, an der Tafel einen QR-Code zu einer App anzubringen, die die Übungen erklärt. Auf zehn Gerätetafeln, die an den jeweiligen Geräten aufgestellt werden und ebenfalls mit Blindenschrift versehen sind, wird die Nutzung der Geräte dargestellt.
Vielfalt an sportlichen Angeboten
„Die Gemeinde Kaufungen wird sich mit dem Ausbau des inklusiven Sportparks nicht nur durch die Vielfalt seiner sportlichen Angebote auszeichnen, sondern auch durch das einzigartige Miteinander der verschiedenen Nutzergruppen“, so Strube weiter. „Da die Nachfrage seit In-Kraft-Treten unserer Förderrichtlinie überall in Hessen immens groß ist und zunehmend wächst, haben wir diese mit 8 Millionen Euro ausgestattet. Darüber hinaus sind landesweitweit bereits über 30 Millionen Euro für inklusive Baumaßnahmen reserviert. Damit untermauern wir unser Versprechen, Teilhabe und Barrierefreiheit in Hessen weiter mit umfassenden Mitteln zu verstetigen.“