Die Landesregierung setzt die Förderung der Inklusiven Jugendhilfe weiter fort. Insgesamt werden im Rahmen des Programms „Inklusive Ausrichtung von Leistungen und Angeboten der Jugendhilfe“ 2025 zehn Vorhaben mit einem Volumen von insgesamt rund 140.000 Euro unterstützt. Teil davon ist auch das Projekt „Jetzt Alle Zusammen“ der Freestyle gGmbH, für dessen Durchführung Sozialstaatssekretärin Manuela Strube jetzt in Kassel einen Bescheid über insgesamt 31.000 Euro übergeben hat. „Mit unserer Förderung helfen wir den Trägern, Barrieren jeder Art abzubauen, um auch in der Jugendarbeit den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung gerecht zu werden. Schließlich ist es der gesetzliche Auftrag, dass alle Kinder und alle Jugendlichen in Hessen Zugang zu Angeboten von Jugendarbeit und Jugendhilfe haben müssen“, sagte Strube bei ihrem Besuch in Kassel.
Die Freestyle gGmbH ist seit 14 Jahren in Nordhessen aktiv, ist als Begegnungs- und Lernort in besonderem Maße in der Demokratieförderung engagiert und setzt auf Teilhabe und die Vermittlung sozialer Kompetenzen. Im Fokus der Bewegungs- und Sportangebote sowie der Kreativprojekte von Freestyle stehen insbesondere die Zielgruppen der 12-bis 27-Jährigen. Der Träger bietet Jugendlichen aus benachteiligenden Lebensverhältnissen ein unterstützendes Umfeld, ebenso jungen Menschen, die bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. „Mit ‚Jetzt Alle Zusammen‘ will Freestyle mit inklusiv ausgerichteten Sport-, Bewegungs- und Kreativangeboten Barrieren abbauen und Kinder, Jugendliche sowie junge Erwachsene nachhaltig in ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung unterstützen“, sagte Staatssekretärin Strube.
Neben der Freestyle gGmbH fördert das Land Hessen folgende weitere Projekte der inklusiven Jugendhilfe:
- Die Universitätsstadt Marburg erhält Fördermittel, um einen inklusiven und multifunktionalen Hochseilgarten zu errichten, der Herausforderungen für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, für Einzelpersonen wie Gruppen bereithalten soll. Junge Menschen mit Beeinträchtigung werden hier zu Teamern für den Einsatz im Hochseilgarten qualifiziert.
- Die Jugendförderung der Gemeinde Bickenbach bietet in den Sommerferien eine inklusive Freizeit für 17 Kinder der Jahrgangsstufen 5 und 6 auf der Insel Spiekeroog an. Unter dem Motto „Reif für die Insel“ erwartet die Teilnehmenden auf der autofreien Insel ein Programm, das den Rahmen bildet für die Begegnung von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung.
- Der Komm e.V. - Ambulante Dienste plant für die Projektphase 2025 die Fertigstellung eines inklusiven Jugendleitercard-Ausbildungskonzepts sowie die Organisation und Durchführung einer inklusiven Ferienferienfreizeit mit inklusiven Teamern im Sommer.
- Die Jugendförderung der Landeshauptstadt Wiesbaden wird bei der Konzeptentwicklung „Jugendarbeit inklusiv“ unterstützt, so dass in jeder städtischen Kinder- und Jugendeinrichtung ein inklusives Angebot vorgehalten werden kann.
- Die Stadt Fulda erstellt einen Handlungsleitfaden für Teamerinnen und Teamer inklusiver Freizeiten und für das Konzept für einen Teamtag für Schülerinnen und Schüler, der das Ziel verfolgt, das Bewusstsein für Inklusion zu fördern und das Verständnis für verschiedene Einschränkungen zu erhöhen.
- Der Jugendhilfeträger Pädagogische Perspektiven e.V. wird Unterstützt bei der Erstellung eines Konzepts zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigung und deren Familien an Hilfeprozessen der Jugend- und Eingliederungshilfe sowie zur Implementierung eines niedrigschwelligen Beschwerdesystems.
- Der Kreis Groß-Gerau plant für die Fachkräfte der Schulsozialarbeit drei jeweils dreitägige Fortbildungsangebote, bei denen Kompetenzerweiterung im Themenfeld Inklusion mit den Schwerpunkten Elternarbeit und Kinderschutz im Mittelpunkt stehen. Darüber hinaus verfolgt der Träger das Ziel, bestehende Schutzkonzepte der Schulsozialarbeit weiterzuentwickeln.
- Eine Fachveranstaltung zur Bedeutung von Inklusion in der Jugendhilfe plant der Träger Hephata e. V. im Landkreis Limburg-Weilburg. Damit soll Raum für Austausch und Vernetzung zwischen den Systemen der öffentlichen und der freien Träger der Jugend- und Eingliederungshilfe ermöglicht werden.
- Im Rahmen des Fachtags „Gemeinsam stark: Best-Practice für eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe“ der Diakonie Hessen – Diakonisches Werk in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck e. V. werden die Herausforderungen und Chancen der Kooperation zwischen freien und öffentlichen Trägern in den Fokus genommen. Strukturelle Aspekte werden dabei ebenso beleuchtet wie der aktuelle Stand bundesweiter Analysen.
„Die geförderten Projekte bilden die ganze Bandbreite der Jugendhilfe und der Träger der Jugendhilfe ab – von der Jugendarbeit über Hilfen zur Erziehung bis hin zur Schulsozialarbeit. Die sehr große Resonanz auf den Förderaufruf 2025 zeigt ganz deutlich, dass Kommunen und freie Träger sich immer intensiver mit dem Prozess hin zur inklusiven Jugendhilfe befassen, was wir begrüßen und unterstützen“, sagte Manuela Strube.