Biologen, die mit Mikroskop arbeiten

Hessisches Ministerium für Soziales und Integration

Bedeutung für Wissenschaft und Allgemeinheit

Als Landesbehörde ist das Hessische Landesprüfungs- und Untersuchungsamt im Gesundheitswesen (HLPUG) in Dillenburg ein wesentlicher Bestandteil des öffentlichen Gesundheitswesens, der vielfältige Laborbereiche abdeckt. Zum Welt-Labortags am 23. April 2022 unterstreicht die hessische Staatssekretärin für Soziales und Integration, Anne Janz, die Bedeutung der Labore als unverzichtbare Einrichtungen der Wissenschaft. „Die flächendeckende Verfügbarkeit von Laboren mit gesicherter Qualität ist wichtig sowohl für die Prävention und Früherkennung von Krankheiten als auch für deren sichere Diagnose und die individualisierte Behandlung der Patientinnen und Patienten.“ Die Corona-Pandemie habe die Labore mit ihren vielfältigen Tätigkeiten und komplexen Untersuchungen ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die „teilweise rund um die Uhr den Bürgerinnen und Bürgern möglichst zeitnah die Ergebnisse der eingegangenen Proben zur Verfügung stellen“, dankt Anne Janz ausdrücklich.

Hintergrund: HLPUG

Zu den Laborbereichen des HLPUG zählt beispielsweise die serologisch/klinisch-chemische Diagnostik in der etwa die Hepatitis-Serologie auf Nachweise der Hepatitis-Virustypen A, B, C, D und E abgearbeitet wird, außerdem werden hier Blut- und Serumproben u.a. auf HIV (AIDS) sowie Schilddrüsenparameter, Blutbilder oder Entzündungsparameter hin untersucht. Ebenso können Untersuchungen auf verschiedene Erreger von z.B. Masern, Mumps, Windpocken, EBV und Röteln durchgeführt und u.a. Noroviren, Toxingene von EHEC sowie multiresistente Erreger wie MRSA detektiert werden.

In der Corona-Pandemie wurde zuletzt auch die SARS-CoV-2-Diagnostik im HLPUG ausgebaut. Zusätzlich zum PCR-Nachweisverfahren wurde die technisch und zeitlich aufwändige Ganzgenomsequenzierung eingesetzt. Mit dieser Methode konnten die Varianten (Variants of concern oder Variants of Interest) des Virus genau bestimmt werden.

Im Trinkwasserlabor des HLPUG sind neben klassischen mikrobiologischen Methoden zum Nachweis von Bakterien in Trink- und Badewasser auch praktisch alle chemischen Parameter der Trinkwasserverordnung etabliert. Hierfür steht ein breites Spektrum an Apparaten für die Analytik zur Verfügung. Gerade in der Labordiagnostik ist die stetige Weiterentwicklung der Analytik notwendig, um neue Parameter zu untersuchen oder in geringeren Konzentrationen nachweisen zu können. Durch die kürzlich neugefasste europäische Trinkwasser-Richtlinie wird zukünftig beispielsweise die Untersuchung von per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS) im Trinkwasser erforderlich. Im HLPUG kann die PFAS-Analytik bereits heute erfolgen. Zur Erfassung des Vorkommens dieser Stoffgruppe im Trinkwasser wird noch in diesem Sommer ein hessenweites Projekt durchgeführt.

Neben den genannten Bereichen beschäftigt sich das HLPUG auch mit den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels. So wurde dort die Geschäftsstelle Klimaanpassung eingerichtet. Veränderte klimatische Bedingungen können die Verbreitung von Krankheitsüberträgern (sog. Vektoren wie Stechmücken) und Erregern begünstigen, die bisher in unseren Regionen nicht heimisch waren. Für die schnelle Bestimmung der Vektoren (z.B. Asiatische Tigermücke) und Erreger kann das HLPUG auf ein besonderes Verfahren der Massenspektrometrie zurückgreifen, mit dem neben Keimbestimmungen und Wasserproben auch erste Identifizierungen von Mückenarten erfolgen konnten.

Alice Engel

Alice Engel

Alice Engel

Pressesprecherin

Hessisches Ministerium für Soziales und Integration

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