Seniorenehepaar sitzt auf Couch

Geschäftstelle Presse Corona

Gemeinsam gegen Corona in den Alten- und Pflegeheimen

Seit Beginn der Pandemie stehen Alten- und Pflegeeinrichtungen besonders im Fokus der Arbeit des Hessischen Gesundheitsministeriums. Bereits seit Frühjahr 2020 haben wir alle Beteiligten – den öffentlichen Gesundheitsdienst, die Heimaufsicht, die Pflegekassen, die Träger, die Heimaufsichten und die Kommunalen Spitzenverbände – regelmäßig zum Gremium „Pflege“ an einen Tisch geholt.

Keine einfachen Lösungen und ein weiter Weg

„Zielsetzung aller war und ist der bestmögliche Schutz für das Leben und Arbeiten in den Heimen. Es war ein Jahr mit vielen intensiven Gesprächen, dem Ringen nach neuen Wegen, Rückschlägen und der Zuversicht, nur gemeinsam zu guten Ergebnissen und damit zu mehr Schutz für alle in Alten- und Pflegeheimen zu kommen“, fasst Gesundheitsminister Klose zusammen.

Stabiler Trend – Zahl der Infektionen, Todesfälle sinken um mehr als 50 %

Aktuell ist eine eindeutige und, was noch wichtiger ist, stabile Entspannung des Infektionsgeschehens in den Alten- und Pflegeinrichtungen zu verzeichnen. Dies gilt auch für den Rückgang der Zahl der dort an bzw. mit Corona verstorbenen Bewohner*innen. „Diese erfreuliche Entwicklung haben alle Beteiligten mit enormer Ausdauer, Kraft und Optimismus gemeinsam errungen und erreicht. Jetzt gilt es, ihn unbedingt zu bewahren und weiter auszubauen“, so Gesundheitsminister Kai Klose. Die Zahl der an bzw. mit COVID-19 verstorbenen Bewohner*innen ist im Februar um mehr als 50 % im Vergleich zum Vormonat gesunken, die Zahl der derzeit infizierten Bewohner*innen ist von mehr als 3.000 Anfang Januar auf 559 Stand 25.Februar 2021 gesunken.

Bausteine mit System für mehr Schutz

Für alle Beteiligten des Gremiums „Pflege“ des Ministeriums waren und sind drei Bausteine zum Schutz der Bewohner*innen und Bewohner von Alten- und Pflegeeinrichtungen zentral: Impfungen, konsequente Beachtung der Hygieneregeln und flankierende Tests. Mit den Impfungen haben wir daher zuallererst in den Alten- und Pflegeheimen begonnen, geimpft wurden sowohl Bewohner*innen als auch das Personal. Wir kommen hier sehr gut voran. In Hessen haben bereits mehr als 83% der Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen ihre Erstimpfung erhalten, über 67% wurden bereits zum zweiten Mal geimpft. Flankierend zu den weiter laufenden Impfungen haben wir die beiden weiteren Bausteine Hygienemaßnahmen und Testungen noch einmal systematisch verstärkt.

Schnelltests: Personelle Unterstützung bei der Durchführung

Ein wichtiges Mittel zur Erhöhung des Schutzes der Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeeinrichtungen sind die Antigen-Schnelltests, mit denen in regelmäßigen Abständen die Beschäftigten, aber auch die Besucherinnen und Besucher der stationären Einrichtungen auf SARS-CoV2-Infektionen getestet werden. Hiermit kann der Eintrag des Virus in die Einrichtungen verringert werden. „Wichtig ist beim Thema Schnelltests vor allem, dass auch genügend personelle Ressourcen vorhanden sind, um die Tests auch durchzuführen. Wir haben daher drei wichtige zusätzliche Schritte in die Wege geleitet, damit Alten- und Pflegeeinrichtungen bei der Umsetzung der Tests konkret unterstützt werden“, erläutert Gesundheitsminister Klose.

Mobile Testmöglichkeit

Gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen hat das Hessische Ministerium für Soziales und Integration das Testmobil auf die Straße gebracht. Im Testmobil können sowohl PoC-Schnelltests als auch PCR-Tests abgenommen und ausgewertet werden. Es kann auf Anforderung der Gesundheitsämter, aber auch der Einrichtungen selbst, insbesondere in Alten- und Pflegeheimen eingesetzt werden, um direkt vor Ort in kurzer Zeit einen exakten Überblick über den Infektionsstatus von Bewohnern und Pflegepersonal zu erhalten.

Unterstützung durch die Bundeswehr

Angehörige der Bundeswehr unterstützen Alten- und Pflegeheime schon seit einigen Wochen bei Versorgungsengpässen und nun auch bei der Durchführung von Tests in Alten- und Pflegeheimen. Der Einsatz von Soldatinnen und Soldaten ist für die Einrichtungen kostenlos. Die Personal-Kontingente werden durch das Landeskommando zur Verfügung gestellt, das Land unterstützt die Koordinierung des Einsatzes der Kräfte.

Hygienemaßnahmen: Schwerpunktaktion „Corona Pflege“ des Arbeitsschutzes

Tests bieten keine hundertprozentige Sicherheit und sind immer nur eine Momentaufnahme. Wichtig ist zu jedem Zeitpunkt, auch bei bereits geimpften Bewohnerinnen und Bewohnern, die Einhaltung der Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen, wie sie in den Schutzkonzepten der Einrichtungen festgeschrieben sind. Dies gilt für Alten- und Pflegeheime, in denen körperliche Interaktion und Nähe unabdingbar ist, ganz besonders. Zentral ist hierbei die enge Verzahnung von Arbeitsschutz, Gesundheitsämtern und Betreuungs- und Pflegeaufsicht.

Die Betreuungs- und Pflegeaufsicht sowie die Gesundheitsämter beraten und begleiten die Einrichtungen daher hessenweit seit Beginn der Pandemie sehr engmaschig. Zusätzlich führen die hessischen Arbeitsschutzbehörden aktuell eine Schwerpunktaktion „Corona Pflege“ durch, bei der sie von den übrigen zuständigen Behörden unterstützt werden. In der ersten Stufe findet der Versand von Fragebögen und Informationsmaterial mit umfangreichen Hilfestellungen an stationäre Einrichtungen der Altenpflege in Hessen statt. In Schritt zwei vernetzen sich die zuständigen Behörden, um basierend auf den Rückmeldungen der Einrichtungen, im Bedarfsfall möglichst effektiv Abhilfe zu schaffen. Dabei sind auch gemeinsame Begehungen möglich, um gemeinsam zu prüfen, wie die Arbeitssituation für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner verbessert werden kann.

„Diese enge Verzahnung der verschiedenen Bereiche bringt einen im wahrsten Sinne des Wortes schützenden Mehrwert für die Einrichtungen und die Menschen, die in ihnen leben und arbeiten. Wichtig ist, dass die Maßnahmen und ihre Wirkung auch schon über die Pandemie hinausreichen“, so Klose.