Hessisches Ministerium für Soziales und Integration

Internationaler Frauentag am 8. März

Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2023 weist Sozial- und Integrationsminister Kai Klose auf den verbesserten Zugang zu Hilfs- und Schutzangeboten hin, den Hessen für von Gewalt betroffene Frauen mit kaum oder gar keinen Deutschkenntnissen sowie für gehörlose Frauen erwirkt hat.

Dafür unterstützt das Land Einrichtungen des Frauenunterstützungssystems mit Fördermitteln für professionelle kultursensible Sprachmittlung und den Einsatz von Gebärdendolmetscher*innen. „Mit diesem Förderprogramm stärken wir die Unterstützung besonders schutzbedürftiger gewaltbetroffener Frauen in Hessen und setzen so auch die Istanbul-Konvention weiter um“, so Minister Klose.

Denn oft sind betroffene Frauen auf der Suche nach Hilfe mit Sprachbarrieren konfrontiert, die zu unüberwindlichen Hindernissen werden können. Um geeigneten Schutz und Hilfe in Anspruch nehmen zu können, ist daher ein unbürokratischer Zugang zu Sprachmittlung und Gebärdendolmetschen essentiell. Auch das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen und Mädchen und häuslicher Gewalt (kurz Istanbul-Konvention) fordert, dass Informationen über das und der Zugang zum Hilfesystem diskriminierungs- und barrierefrei sichergestellt werden sollen.

„Das Förderprogramm ist Teil unserer kontinuierlichen Arbeit dafür, Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt nachhaltig zu bekämpfen und Frauen, die von Gewalt betroffen sind, zu unterstützen“, sagt Sozialminister Klose.

Pro Einrichtung kann für das Jahr 2023 eine Zuwendung von bis zu 2.000 Euro gewährt werden. Informationen zum Förderprogramm finden Sie auf der Webseite des Regierungspräsidiums Kassel.Öffnet sich in einem neuen Fenster 

Hintergrund

Die Mittel für das Frauenunterstützungssystem hat das Land Hessen in den letzten Jahren kontinuierlich und deutlich erhöht. Im Rahmen der Kommunalisierung sozialer Hilfen stehen in diesem Jahr knapp 9,7 Millionen Euro (2022: 7,8 Mio. Euro) für den Gewaltschutz zur Verfügung, davon 6,9 Millionen Euro für die Frauenhäuser. Darüber hinaus stellt das Land für 2023 rund 2,1 Mio. Euro (2022: rund 1,7 Mio. Euro) für Maßnahmen und Projekte zur Umsetzung der Istanbul-Konvention bereit, insbesondere zur Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt und zur gesundheitlichen Versorgung von Gewaltopfern. Zudem hat das Land im Herbst 2022 eine Koordinierungsstelle zur Umsetzung der Istanbul-Konvention eingerichtet, die die bestehenden Maßnahmen zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen analysiert und weiterentwickelt.

Ende des vergangenen Jahres wurde das im Rahmen der Corona-Pandemie im Oktober 2020 aufgelegte Landesprogramm „Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ erfolgreich abgeschlossen. Das Land hat den Einrichtungen des Frauenunterstützungssystems und des Kinderschutzes zur Bewältigung von pandemiebedingten Mehrkosten insgesamt drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt, von denen mehr als 2,7 Mio. Euro bewilligt und ausgezahlt wurden. Damit konnten die Einrichtungen ihre digitale Ausstattung verbessern, mit zusätzlichen Fachkräften erweiterte Beratungszeiten abdecken und neue Formen der Zuflucht begleiten sowie Anschaffungen machen, die durch Hygienevorgaben zwingend zu tätigen waren. Trotz der vielfältigen Herausforderungen durch die Pandemie waren die Einrichtungen so weiterhin in der Lage, gewaltbetroffenen Frauen und Kindern bestmöglich Hilfe und Schutz bieten.

Alice Engel

Alice Engel

Alice Engel

Pressesprecherin

Hessisches Ministerium für Soziales und Integration

Fax

49 611 32719 4666

Sonnenberger Straße 2/2a, 65193 Wiesbaden

E-Mail: presse(at)hsm.hessen.de