Landesrahmenvereinbarung Prävention erfolgreich novelliert

Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales

Landesrahmenvereinbarung Prävention erfolgreich novelliert

Hessen ist erneut Vorreiter in diesem Bereich.

Die Partner der Landesrahmenvereinbarung Hessen haben heute als bundesweit Erste eine novellierte Landesrahmenvereinbarung (LRV) Prävention unterzeichnet. In dem ergebnisoffen angelegten Novellierungsprozess hatten die Partner der LRV den Aktualisierungs- und Ergänzungsbedarf für die LRV Hessen im vergangenen Jahr erarbeitet. Die neue LRV soll vor allem eine größere Flächenwirkung erreichen. Im Rahmen der Überarbeitung der LRV Prävention flossen dabei auch die Hinweise der vorherigen Bundesregierung zur Umsetzung des Präventionsgesetzes ein.

Kern der novellierten LRV Prävention ist die Betonung einer deutlich intensiveren Zusammenarbeit vieler Akteure, um dauerhafte Netzwerkstrukturen aufzubauen. Das bereits etablierte gemeinsame Dialogforum der Partner wird um lebensphasenorientierte Arbeitsstrukturen ergänzt, in denen neben den Akteuren mit gesetzlichen Aufträgen in den Bereichen Prävention und Gesundheitsförderung auch jene Akteure mit institutionellem Auftrag bzw. mit operativer Umsetzung eingeladen werden, um sich mit ihren jeweiligen Kompetenzen und Schwerpunkten zu engagieren. Die Strukturen sollen den Rahmen für die Netzwerkbildung auf Landesebene bilden. Für die regionale und lokale Ebene sieht die neue LRV darüber hinaus eine Beteiligung der LRV-Partner an bereits bestehenden bzw. entstehenden Strukturen und Netzwerken vor. Die Formate der Zusammenarbeit, die Bildung von zusätzlichen, z. B. themenbezogenen Netzwerken usw. werden dabei ganz bewusst dem Engagement der Akteure und der Dynamik in den Strukturen offen gelassen.

Bessere Vernetzung wird immer wichtiger

„Wir haben festgestellt, dass sich mehr und mehr weitere Akteure im Gesundheits- und Sozialwesen einbringen wollen. Bislang haben aber die entsprechenden strukturellen Möglichkeiten gefehlt, damit sie ihre Fachexpertise und ihre Ressourcen gezielt in den Prozess einbringen können. Deshalb haben wir die Landesrahmenvereinbarung in den vergangenen zwölf Monaten überarbeitet. Wir wissen um den Mehrwert einer stärkeren Vernetzung für mehr und bessere Strukturen und Angebote. Wir wollen Menschen in schwierigen sozialen Lebenslagen, die zumeist auch erhöhte Gesundheitsrisiken haben, künftig noch stärker in den Blick nehmen, um ihre Chancen auf ein gesundes Leben zu verbessern. Dafür brauchen wir viele verschiedene Akteure zur Gestaltung von gesundheitsförderlichen Lebenswelten vor Ort. Durch die neuen Arbeitsstrukturen können sich alle relevanten Akteure in Hessen auf Landesebene vernetzen und bedarfsgerechte Konzepte für die Themenbereiche entwickeln, in denen dringender Handlungsbedarf besteht.“, erklärte Staatsminister Kai Klose anlässlich der heutigen Unterzeichnung in Wiesbaden.

Claudia Ackermann, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen, erklärte: „Aus Sicht der Ersatzkassen in Hessen bietet die novellierte LRV Hessen die Chance, neben den Beteiligten der LRV viele neue Akteure zu erreichen und in offenen Netzwerken und Plattformen zusammenzubringen. Deshalb wurde im Zuge der von der vdek-Landesvertretung Hessen als langjähriger Federführerin initiierten und moderierten Novellierung eine neue, offene Struktur gewählt, die als ergebnisoffener Prozess wirken soll. Wir sind gespannt, welche Dynamiken sich dabei entwickeln und welche Ergebnisse erzielt werden. So wird die LRV Hessen mit ihrem offenen Angebot zur Kooperation auch dem Anspruch der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe von Prävention und Gesundheitsförderung gerecht.“

Die AOK übernimmt die Federführung

„Ich freue mich sehr, dass die AOK Hessen jetzt die Federführung des GKV-Steuerungsgremiums Prävention und damit die Verantwortung für das Thema Prävention in Hessen für die Krankenkassen übernehmen durfte. Wir möchten einen besonderen Fokus auf Prävention und Gesundheitsförderung bei so genannten vulnerablen Gruppen legen und damit die gesundheitliche Chancengleichheit erhöhen. Etwa für Menschen mit einer Behinderung oder psychischen Beeinträchtigung, werdende Familien, ältere Menschen und Menschen in einer schwierigen sozialen Situation oder mit Migrationshintergrund. Sie mit klugen und niedrigschwelligen Präventionsangeboten zu erreichen, ist besonders wichtig und dafür bietet die Landesrahmenvereinbarung einen hervorragenden Rahmen“, ergänzte Detlef Lamm, Vorstandsvorsitzender der AOK Hessen.

Die bundesweit erste Landesrahmenvereinbarung nach Inkrafttreten des Präventionsgesetzes im Jahr 2015 wurde am 01.04.2016 in Wiesbaden unterzeichnet. Die LRV Prävention setzt den Auftrag des Gesetzgebers aus dem Präventionsgesetz um, Präventionsangebote nachhaltig vor allem in kommunalen Settings zu verankern und damit die Förderung aus Beitragsmitteln den im Gesetz genannten Handlungsfeldern zukommen zu lassen.

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