Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales

Maßnahmen zeigen Wirkung

Sozial- und Integrationsstaatssekretärin Anne Janz: „Begegnen dem Erzieher*innenmangel mit einem Bündel an Maßnahmen – und die zeigen Wirkung.“

Das Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann-Stiftung benennt für Hessen für die kommenden Jahre eine erhebliche Lücke bei der Anzahl der im Bereich der frühkindlichen Bildung tätigen Fachkräfte. „Das Problem, das hier aufgezeigt wird, ist kein neues. Dem Mangel an Erzieher*innen begegnen wir in Hessen seit Beginn der Legislaturperiode mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen. Und dass diese Maßnahmen Wirkung zeigen, geht auch aus den Daten der nun vorgelegten Untersuchung hervor. Sowohl im U3- als auch im Ü3-Bereich hat sich der Betreuungsschlüssel in Hessen seit 2014 – dem in der Studie angelegten Vergleichsjahr – verbessert“, sagt Sozial- und Integrationsstaatssekretärin Anne Janz. Allerdings wolle sie auch nicht verhehlen, dass hier weiter Herausforderungen warteten: „Der Fachkräftemangel trifft das Feld der frühkindlichen Kinderbetreuung in einer Zeit, in der der Bereich über zweieinhalb Jahre lang durch die Corona-Pandemie und der zu deren Bekämpfung notwendigen Maßnahmen sowie durch die Integration ukrainischer Kinder in den vergangenen Monaten ganz besonderen Herausforderungen ausgesetzt war. Wir arbeiten nun gemeinsam mit den Kommunen und Trägern daran, die Situation in den Einrichtungen stetig zu verbessern.“

Hessische Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel im Überblick:

  • Da die Landesregierung den Fachkräftemangel früh als eine der größten Herausforderungen im Bereich der Kindertagesbetreuung identifiziert hat, wurden die zur Verfügung stehenden Mittel aus dem Gute-Kita-Gesetz des Bundes in Hessen – im Unterschied zu den meisten Ländern – vollständig in den Personalausbau bzw. die Freistellung von Leitung investiert. Hessen erhält hier befristet bis 2022 insgesamt rund 413 Mio. Euro. Mit dieser Investition in Personal ist es gelungen, die Fachkraftkapazitäten deutlich zu erhöhen. So arbeiteten zum 1. März 2021 insgesamt 4.760 zusätzliche Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung.
  • Da die Hessische Landesregierung mit einer gesetzlichen Regelung von Beginn an auf Kontinuität in der Qualitätsentwicklung gesetzt hat, werden die begonnenen Maßnahmen auch 2023 und 2024 im Rahmen des noch durch den Bund zu beschließenden Kita-Qualitätsgesetz fortgeführt. Die Bertelsmann-Empfehlung, die hieraus zur Verfügung stehenden Mittel vor allem für eine bessere Personalausstattung zu verwenden, ist also bereits fester Bestandteil der hessischen Planungen.
  • Um den positiven Trend bei der Fachkraftgewinnung zu verstetigen, setzt das Land seit 2020 mit eigenen Mitteln die „Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher“ um. Mit vielfältigen Maßnahmen und einem groß angelegten Förderprogramm zur praxisintegrierten vergüteten Ausbildung werden dabei Kommunen und Träger bei der Gewinnung von Fachkräften sowie Interessierte beim Zugang zum Berufsfeld unterstützt, außerdem wird eine große Werbe- und Imagekampagne umgesetzt.
  • Die Zahlen der Schulstatistik belegen, dass mit dem Start des Landesprogramms die Studierendenzahlen an den Fachschulen für Sozialwesen, Fachrichtung Sozialpädagogik um 7,2 Prozent gestiegen sind. Damit konnte der rückläufige Trend umgekehrt werden: Die Zahl der Studierenden stieg um 606 in den Schuljahren 2020/2021 und 2021/2022 auf insgesamt 8.984 Studierende im Schuljahr 2021/2022. Als ein wichtiges Instrument der Fachkräftesicherung spricht das Modell der praxisintegrierten vergüteten Ausbildung neue Zielgruppen an, insbesondere Quereinsteigende. Mit der „Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher“ investiert das Land Hessen rund 110 Millionen Euro in die Gewinnung und Sicherung des pädagogischen Nachwuchses.
  • Um genau zu erörtern, welche Maßnahmen und Rahmenbedingungen in Hessen erforderlich sind, um für Kinder und Eltern weiter verlässliche und qualitativ hochwertige Kinderbetreuungsangebote zu gewährleisten und Fachkräfte in der Ausübung ihrer Tätigkeit zu unterstützen, befindet sich das Hessische Ministerium für soziales und Integration in einem fachlichen Dialogprozess mit den Fach- und Trägerverbänden in der hessischen Kindertagesbetreuung. Hier geht es besonders darum, auch die besonderen regionalen Gegebenheiten und Bedürfnisse zu berücksichtigen.

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