Anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte am 10. Dezember macht die Landesregierung erneut auf das Problem der weiblichen Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, kurz FGM) aufmerksam. „Weibliche Genitalverstümmelung ist eine gravierende und durch nichts zu rechtfertigende Menschenrechtsverletzung. Mädchen und Frauen leiden massiv und oft ein Leben lang unter den seelischen und körperlichen Folgen von FGM, das in Deutschland als schwere Körperverletzung ausdrücklich unter Strafe steht“, betont Sozial- und Integrationsminister Kai Klose.
Um betroffene Mädchen und Frauen besser zu schützen und direkte Hilfe zu leisten, fördert die Landesregierung seit 2018 das von pro familia Hessen gGmbH durchgeführte Projekt „Hessen – engagiert gegen FGM“. Durch gezielte Fortbildungen konnten dadurch seit 2018 Fachkräfte aus dem medizinischen, pädagogischen und sozialen Bereich informiert, qualifiziert und vernetzt werden. Seit August bieten nun auch Ärzt*innen im Rahmen des Projekts betroffenen Frauen und Mädchen sowie Fachkräften die Möglichkeit, sich in einem Videotelefonat beraten zu lassen. „Mit diesem Schritt wird eine Lücke im Beratungsangebot geschlossen: Durch die digitale Form können Frauen und Mädchen völlig anonym bleiben“, so Minister Klose.
Termine für die ärztliche Videosprechstunde
Ziel ist auch, Ärzt*innen mit Blick auf unterschiedliche Fragestellungen rund um das Thema FGM zu schulen und speziell Gynäkolog*innen dabei zu unterstützen, Gutachten zu FGM für Asylverfahren zu erstellen.
Termine für die ärztliche Videosprechstunde für Betroffene können über diese WebseiteÖffnet sich in einem neuen Fenster oder für Fachkräfte hier gebucht werdenÖffnet sich in einem neuen Fenster. Beratungen sind auch kurzfristig möglich und werden von erfahrenen Ärzt*innen durchgeführt, die kultursensibel und kompetent sind.
Hintergrundinformationen:
Der Flyer zum Thema FGM-Videosprechstunde kann als Druckexemplar oder elektronisch unter info.hessen@profamilia.de bezogen werden.
Die pro familia Hessen gGmbH aus Frankfurt am Main ist ein Teil des Bundesverbands pro familia, dem führenden Verband zu Themen wie Sexualität, Partnerschaft und Familienplanung in Deutschland. Er umfasst 22 Beratungsstellen, sieben Außenstellen und ein medizinisches Institut, die alle ihren Sitz in Hessen haben.
