Hessens Gesundheitsminister Kai Klose hält die darin unterbreiteten Reformvorschläge für einen wertvollen Impuls für eine dringend notwendige Diskussion: „Die Stellungnahme belegt, dass Hessen im Rettungsdienst eine Vorreiterrolle einnimmt und wir viele der darin enthaltenen Vorschläge bereits umgesetzt haben, beispielsweise mit unserem digitalen Krankenhaus-Kapazitätsnachweis IVENA, unserem SaN-Projekt zur Verknüpfung von Kassenärztlicher Vereinigung, Rettungsdienst und Leitstellen sowie unserer aktuell ausgeschriebenen Bedarfsanalyse für die Luftrettung und ärztlich begleitete Sekundärtransporte“, sagt Klose. „Diese Schnittstellen zeigen auch einmal mehr, wie wichtig die Verankerung des Rettungsdiensts im Gesundheitsministerium ist.“
Die digitale Erfassung und Verwaltung der zur Verfügung stehenden Krankenhauskapazitäten erfolgt in Hessen bereits seit einigen Jahren mit dem Programm IVENA. Jede Zentrale Leitstelle und jedes an der Notfallversorgung mitwirkende Krankenhaus sowie die übrigen Krankenhäuser sind an das System angeschlossen. „Damit ist bei jedem Notfall in Echtzeit klar, welches Krankenhaus das nächstgelegene geeignete ist. Damit werden im Ernstfall wertvolle Sekunden gerettet. Nicht ohne Grund erwähnt die Stellungnahme der Regierungskommission IVENA auch explizit“, so der Minister weiter. „IVENA hat sich gerade auch als Instrument der bundesweit beachteten Patientensteuerung während der Corona-Pandemie bewährt.“
Digitale Vernetzung
Im Projekt Sektorenübergreifende ambulante Notfallversorgung (SaN) wird aktuell in drei Landkreisen erprobt, wie Rettungsdienst, Zentrale Leitstellen und die Dispositionszentralen der Kassenärztlichen Vereinigung digital vernetzt werden können. Das Projekt wird gemeinsam mit den Krankenkassen, der Hessischen Krankenhausgesellschaft, der Landesärztekammer Hessen, der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen sowie den Landkreisen Gießen, Main-Taunus und Main-Kinzig umgesetzt. „Damit bereiten wir auch die in der Stellungnahme der Regierungskommission vorgeschlagene umfassende technische Vernetzung bereits für die Praxis vor und erproben sie anschließend“, so Klose.
Auch die Forderung nach einem Ausbau der Luftrettung hat Hessen mit der bereits erfolgten Ausschreibung einer Bedarfsanalyse für Luftrettung und ärztlich begleitete Sekundärtransporte schon antizipiert. Im Rahmen dieses wissenschaftlichen Gutachtens wird auch geprüft, ob in Hessen Bedarf an zusätzlichen Rettungshubschraubern besteht.
„Die außerdem in der Stellungnahme der Regierungskommission formulierte Idee, den Rettungsdienst in das SGB V aufzunehmen, bietet große Chancen“, so Minister Klose zum zentralen Kommissionsvorschlag. „Wir müssen die Gesundheitsversorgung dringend insgesamt betrachten und uns nicht immer wieder in einer Trennung der Sektoren verlieren. Dafür ist die Stellungnahme der Regierungskommission eine gute Diskussionsgrundlage. Jetzt müssen die Vorschläge im Detail geprüft und diskutiert werden.“