Mit 2.999.000 Euro unterstützt das Land Hessen den Um- und Neubau der Kasseler Werkstatt I. Anne Janz, Staatssekretärin im hessischen Ministerium für Soziales und Integration überreichte heute einen entsprechenden Förderbescheid an die Stadt Kassel und den Träger der Werkstatt, die Sozialgruppe Kassel. Mit Hilfe der Fördersumme wird die Werkstatt in mehreren Bauabschnitten umgestaltet. Es entstehen moderne und barrierefreie Arbeitsplätzen und zusätzlich integrierte Tagesförderstättenplätze. „Durch diese Maßnahmen leisten Sie einen wichtigen Beitrag für die Inklusion und schaffen gute Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen in Kassel“, lobte Anne Janz.
Ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderungen und die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft sind zentrale Ziele der Hessischen Landesregierung. In diesem Sinne erfolgen im Land Hessen Förderungen im Bereich der investiven Förderung von Behinderteneinrichtungen verstärkt unter dem Gesichtspunkt der inklusiven Gesellschaft. Es werden vorrangig Projekte gefördert, die zentral in der Gesellschaft angesiedelt sind und eine höchstmögliche Entscheidungsfreiheit für Menschen mit Behinderung bieten. Insgesamt stellt Hessen im Haushalt 2023 Haushaltsmittel in Höhe von rund 9,5 Millionen Euro für die investive Förderung von Behinderteneinrichtungen zur Verfügung.
Angemessene berufliche Bildung für Menschen mit einer Behinderung
„Der Stadt Kassel ist es ein großes Anliegen, Menschen mit einer Behinderung eine angemessene berufliche Bildung sowie Arbeit zu ermöglichen, die ihren eigenen Potentialen entspricht“, so Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Ilona Friedrich. „Der Neubau der Kasseler Werkstätten ist ein innovatives Projekt und eine große Bereicherung für die Menschen in unserer Stadt. Ich bin sehr dankbar, dass das Hessische Ministerium für Soziales und Integration das genauso sieht und das Vorhaben finanziell unterstützt.“
Mike Alband-Nau, Vorsitzender des Vorstandes der Sozialgruppe Kassel betont: „Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe! Es gilt aber auch anzuerkennen, dass es Menschen gibt, die auf Grund der Höhe ihrer Barriere einen hohen Assistenzbedarf haben. Assistenz bedeutet dabei das Agieren zwischen Menschen, aber auch zwischen Menschen und Umwelt. Wir wollen mit diesem Gebäude aufzeigen, das Inklusion nicht vor Mauern haltmachen muss und auch Räume ein funktionaler Teil von Teilhaben sein können. Wir freuen uns und sind sehr dankbar über die Unterstützung durch das Land Hessen! Im jetzigen Stand der Diskussion um Inklusion und Teilhabe, darf man Investitionen in barrierefreie Strukturen nicht vergessen. Letztlich sind es Investitionen in die Menschen mit Handicap, denen wir Aufmerksamkeit und Perspektive bieten. Allein auf die integrativen Kräfte eines leistungsorientierten Marktes zu vertrauen, würde den unterschiedlichen Barriere-Formen nicht gerecht.“
Flexible und barrierefreie Werkstattplätze
Durch den Um- und Neubau sollen erdgeschossig 140 moderne, flexible und barrierefreie Werkstattplätze und 70 integrierte Tagesförderstättenplätze für Menschen mit Behinderungen geschaffen werden. Für Menschen die die Tagesförderstättenangebote nutzen, werden zukünftig Therapie-, Snoezelen-, Ruheraum sowie ein Pflegebad zur Verfügung stehen. Außerdem ist geplant, dass künftig die Gartenhöfe von den Beschäftigten und Betreuten genutzt werden können. In der neu geplanten Küche, die der Versorgung des Werkstattstandortes dient, stehen zwölf weitere Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen zur Verfügung.