Gemeinsam mit Landtagspräsidentin Astrid Wallmann und der Beauftragten der Landesregierung für Menschen mit Behinderungen, Rika Esser, hat Sozial- und Integrationsminister Kai Klose heute den Tag der Menschen mit Behinderungen ausgerichtet. Das Motto der Veranstaltung lautete diesmal „Gesundheit für alle!“ – inhaltlich ging es um Grundsatzfragen vor dem Hintergrund der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK), um spezifische Themen wie Assistenz im Krankenhaus sowie um die Gesundheitsversorgung von Menschen mit Mehrfachbehinderungen.
„Gerade in den Jahren der Pandemie ist uns besonders bewusst geworden, welchen unerreichten Stellenwert unsere Gesundheit hat“, sagte Minister Klose. „Das macht es so wichtig, dass alle Menschen gleichberechtigten Zugang zu unserem Gesundheitssystem haben. Wir leben in einem Land mit einem vergleichsweise hohen Standard der Gesundheitsversorgung. Doch auch hier gilt: Wir können noch besser werden. Unsere gemeinsame – staatliche und individuelle – Verantwortung ist, unsere Wahrnehmung zu schärfen und Teilhabe zu ermöglichen.“
Alle Teilnehmenden konnten sich mit Beiträgen an der Diskussion beteiligen und so ihre eigene Perspektive einbringen.
„Wie kann der Alltag für Menschen mit Beeinträchtigungen weiter verbessert werden? Dieser wichtigen Fragestellung geht der Hessische Tag der Menschen mit Behinderungen seit mittlerweile elf Jahren nach“, sagte die Gastgeberin der Veranstaltung, Landtagspräsidentin Astrid Wallmann. „In diesem Jahr steht die Gesundheitsversorgung im Zentrum der Veranstaltung. Bedenkt man beispielsweise, dass die freie Arztwahl für Menschen mit Behinderungen etwa durch bauliche Barrieren in Arztpraxen eingeschränkt ist, so wird deutlich wie wichtig es ist, dass wir uns intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen. Ich wünsche mir, dass wir mit dem Hessischen Tag der Menschen mit Behinderungen auch in diesem Jahr einen Beitrag leisten können, die Inklusion in unserer Gesellschaft weiter voranzutreiben.“
Die Beauftragte der Landesregierung, Rika Esser, stellte zwei für sie ganz zentrale Punkte heraus: „Das sind sowohl der allgemeine Zugang zum Gesundheitssystem für Menschen mit Behinderungen als auch die Bereitstellung spezialisierter Gesundheitsdienstleistungen – so sieht es auch die UN-BRK vor. In beiden Dimensionen sehe ich Handlungsbedarf: Vorhandene spezialisierte Angebote wie die Medizinischen Zentren für Erwachsene mit Behinderungen (MZEB) müssen flächendeckend ausgebaut werden. Wichtig ist aber auch, Informationen bzgl. Menschen mit Behinderungen fest in der Ausbildung sowie in Schulungen für Ärzte und medizinisches Personal zu verankern, da sich Vorurteile noch hartnäckig halten. Dieser Punkt wurde auch im Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Triage festgehalten“, so Esser. Hierzu wurde unter dem Vorsitz Hessens von der Konferenz der Beauftragten von Bund und Ländern für Menschen mit Behinderungen im Mai 2023 die Bad Nauheimer Erklärung entwickelt, ein umfangreiches Forderungspapier.
Weitere Informationen zum Programm finden Sie unter: https://hessischer-landtag.de/termine/hessischer-tag-der-menschen-mit-behinderungenÖffnet sich in einem neuen Fenster.
Informationen zur Bad Nauheimer Erklärung finden Sie hier.