Die Stadt wird auf dieser Grundlage für die kommenden zwei Jahre gezielte Maßnahmen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention erproben und nachhaltige Strukturen in ihrer Verwaltung schaffen. „Die Modellregionen Inklusion sind ein Erfolgsrezept. Seit 2013 wurde damit hessenweit mehr als zwanzig Mal die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Sozialraum erprobt. Dadurch gewinnen wir wertvolle Erkenntnisse, die für andere Kommunen beispielgebend sind. Ich freue mich, dass sich auch die Stadt Langen verstärkt der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen widmet und dafür stark macht“, sagte Ministerin Hofmann im Rahmen der Unterzeichnung.
„Die Stadt Langen hat sich als Modellregion beworben, weil wir uns engagieren und vorhandene Barrieren abbauen möchten, die Rechte und Anliegen behinderter Menschen einschränken“, sagte Prof. Dr. Werner. Dafür wolle man – in enger Abstimmung mit dem Sozialverband VdK und anderen Kooperationspartnern – nachhaltige und wirksame Strukturen in der Stadtgesellschaft und der Kommunalpolitik etablieren.
Zweijähriger Projektzeitraum und 298.000 Euro
Die Landesregierung stellt der Stadt Lagen für den zweijährigen Projektzeitraum insgesamt 298.000 Euro zur Verfügung. Einen besonderen Schwerpunkt wird das Teilprojekt „Inklusive Innenstadt“ bilden, bei dem auf Grundlage einer umfassenden Bestandsaufnahme ein Konzept erarbeitet sowie ein Leitfaden für hessische Mittelstädte entstehen wird. Daneben ist unter anderem ist ein inklusives Musik-, Tanz- und Theaterprojekt geplant, Strukturen innerhalb der Verwaltung sollen inklusiv weiterentwickelt werden und ein Inklusionsbeirat eingerichtet bzw. die Funktion einer oder eines Inklusionsbeauftragen geschaffen werden.
„Mit den so genannten Stadtexperimenten haben wir die Langener Innenstadt in den vergangenen Jahren an den Bedürfnissen der Bevölkerung orientiert umgestaltet und mit Stadtmobiliar, mehr Grün und verkehrsordnenden Maßnahmen eine hohe Aufenthaltsqualität und eine attraktive Einkaufsmeile geschaffen“, so Joachim Kolbe, der als Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung, Wirtschaft, Kultur und Sport die Projektverantwortung in Langen trägt. Im Rahmen der Modellregion sei das Teil-Projekt „Inklusive Innenstadt“ nun die logische und zukunftsorientierte Fortführung dieser Transformation. „Unser Ziel ist, allen Menschen einen sicheren und komfortablen Zugang zum Stadtzentrum mit Einzelhandel, Gastronomie, sozialer, kultureller und medizinischer Infrastruktur zur ermöglichen“, betonte Kolbe.
Inklusion in die Stadtgesellschaft tragen
Im erwähnten Kulturprojekt mit einer großen „StadtRevue“ zum Finale, sollen die Beteiligten ihre ganz persönlichen Erlebnisse und Geschichten aus dem Leben in Langen mit Tanz, Musik und Theater vor einem breiten Publikum auf die Bühne bringen. „Wir möchten Menschen zusammenbringen und auf unterhaltsame und künstlerische Art auf die Erfahrungen aufmerksam machen, die Menschen mit Behinderung in unserer Stadt machen“, sagte Kolbe. Gemeinsam mit lokalen Künstlerinnen und Künstlern, Schulen und Organisationen könne so ein Netzwerk entstehen, dass auch über die Modellphase hinaus das Anliegen der Inklusion in die Stadtgesellschaft trage.
Ministerin Hofmann betonte, es sei im Kontext der Modellregion besonders wichtig, dass die Langenerinnen und Langener mit dem Thema Inklusion in Berührung kämen: „Dafür werden sie immer wieder in die Aktivitäten der Modellregion eingebunden. Denn ein inklusives Miteinander ist die beste Bewusstseinsbildung, die es gibt. Inklusion geht uns alle an – und wir als alternde Gesellschaft können von ihr nur profitieren.“
Weitere Informationen
Weitere Informationen erhalten Sie bei der Stabsstelle UN-BRK im Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales. Sie erreichen die Stabsstelle per Telefon unter 0611 – 3219 3369 oder über diese E-Mail-Adresse: un-brk@hsm.hessen.de.