Staatssekretärin Manuela Strube hat am Mittwoch stellvertretend für Ministerpräsident Boris Rhein den Hessischen Verdienstorden am Bande an Stefan Koch aus Seeheim-Jugenheim (Kreis Darmstadt-Dieburg) ausgehändigt und den 57-Jährigen damit für sein außerordentliches soziales Engagement geehrt.
„Stefan Koch engagiert sich seit fast 40 Jahren für die Belange gehörloser Menschen“, sagte Strube in ihrer Würdigung in der Hessischen Staatskanzlei über den studierten Wirtschaftswissenschaftler, der als Kind gehörloser Eltern mit der Gebärdensprache aufwuchs. „In diesem Bewusstsein setzt er sich regelmäßig, unter hohem persönlichen Zeiteinsatz und auf eigene Kosten für Inklusion und Teilhabe ein, unterstützt Gehörlose regelmäßig etwa bei Arztbesuchen, Amtsgängen und vor Gericht, in Krankenhäusern oder Schulen“, führte Strube aus.
Vielseitiges Engagement im Dienst der Gesellschaft
Koch verfolgte stets das Ziel, Gehörlose mit hörenden Menschen zusammenzubringen. Unter dem Leitmotiv „Gleichstellung, Selbstbestimmung und Teilhabe“ führte er Hörende im Rahmen von Kursen in die Welt der Gehörlosen ein. Schon während seines Studiums in Wien konzipierte er als einer der Ersten in Österreich Anfang der 1990er Jahre Gebärdensprachkurse und hielt diese auch selbst ab. 2023 erweiterte Koch sein soziales Engagement um eine 120 Stunden umfassende Ausbildung zum ehrenamtlichen Hospizbegleiter beim Hospizverein Pfungstadt und nördliche Bergstraße e.V. Gemeinsam mit Palliativmedizinern des städtischen Klinikums Darmstadt unterstützt er nicht nur Hörende, sondern auch gehörlose Menschen und ihre Angehörigen in ihrer letzten Lebensphase.
„Der Einsatz von Herrn Koch für das Wohl gehörloser Menschen in Hessen ist als außerordentlich zu bezeichnen. Ohne sein persönliches Engagement würden viele von ihnen ohne Unterstützung und Hilfe bleiben. Für diese unermüdliche und beispielgebende Leistung danke ich Herrn Koch im Namen des Bundespräsidenten und der Hessischen Landesregierung von ganzem Herzen“, sagte Staatssekretärin Strube.