Der Einsatz der heute 84-Jährigen begann bereits während ihres Studiums, in dessen Rahmen sie die Tochter des Widerstandskämpfers Adam von Trott kennenlernte. Daraus entwickelte sich eine intensive Freundschaft, die Frau Engelhard mit der ganzen Familie von Trott verband und die zum Ausgangspunkt für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement wurde. „In zahllosen Gesprächen mit der Witwe Clarita von Trott zu Solz entstand eine Bindung, aus der auch das Pflichtgefühl herrührte, das Erbe Adam von Trotts lebendig zu halten und in die Gegenwart zu übersetzen. Dieser Brückenschlag war Frau Engelhard stets besonders wichtig, ist für sie das Vermächtnis des Widerstands gegen den Nationalsozialismus doch Grundlage und Inspiration für ein konsequentes Eintreten für ein starkes demokratisches Europa im Hier und Jetzt“, sagte Staatssekretärin Hechler im Rahmen der Aushändigung des Ordens.
Engelhard setzte sich fortan für den Aufbau des Vereins und des Bildungs- und Erinnerungsorts der Stiftung Adam von Trott im nordhessischen Imshausen ein. Sie war zudem lange Zeit Vorsitzende des Beirats, um als Pädagogin auch die inhaltliche Ausrichtung der Arbeit mitgestalten zu können. Die in Berlin wohnhafte Engelhard organisierte so u.a. die Imshäuser Gespräche, eine Reihe monatlich stattfindender öffentlicher Abendveranstaltungen zu politisch relevanten Themen mit hochkarätigen Gästen, wofür sie Konzepte schrieb und Kontakte knüpfte.
Unermüdliches und beispielgebendes Engagement
„Nach ihrer Pensionierung nahm ihr Engagement weiter zu, sie repräsentiert den Verein nach außen, arbeitet in Gremien mit und konnte zahllose Unterstützerinnen und Unterstützer hinzugewinnen. Im Austausch mit den Mitarbeitenden der Geschäftsstelle beteiligt sie sich tatkräftig am operativen Geschäft, leitet als Vorsitzende den Vorstand und ist für Personalfragen zuständig“, so Staatssekretärin Hechler in ihrer Würdigung.
Frau Engelhard schaffte es immer wieder, die Mitglieder des Vereins, die Familie von Trott, Geschäftsstellen, Vorstand und Beirat zusammenzuführen, um Imshausen zu einem Ort der Begegnung, der Stärkung von Demokratie und der intensiven Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen zu machen, dabei insbesondere mit Schülerinnen und Schülern.
„Dorothee Engelhard scheute keine Mühe und keine Reise von ihrem Wohnort Berlin nach Nordhessen, um sich bei Treffen vor Ort für das Wohl des Vereins einzusetzen. Das unermüdliche und beispielgebende ehrenamtliche Engagement von Frau Engelhard wird heute mit der Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt, den ich stolz bin, stellvertretend für den Bundespräsidenten heute aushändigen zu dürfen“, so Staatssekretärin Hechler.