Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales

Zukunftskonvent Fach- und Arbeitskräfte für Hessen konstituiert

Unter dem Vorsitz von Arbeits- und Sozialministerin Heike Hofmann und dem stellvertretenden Vorsitz von Dr. Frank Martin, dem Leiter der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, hat sich am Freitag in Wiesbaden der Zukunftskonvent Fach- und Arbeitskräfte für Hessen konstituiert.

In dem Format, das an das Neue Bündnis Fachkräftesicherung Hessen anknüpft, kommen Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierung, aus der hessischen Wirtschaft, von Gewerkschaften, aus Verwaltung, Arbeitswelt, Wissenschaft, der Regionen und der Gesellschaft künftig regelmäßig zusammen, um die Fach- und Arbeitskräftesicherung in Hessen weiter voranzubringen. „Fach- und Arbeitskräfte für Hessen zu sichern, ist eine Aufgabe, die wir als Hessische Landesregierung zu einem unserer Schwerpunkte erklärt haben. Dass wir hier vereint für eine Lösung kämpfen, ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, die Zukunft des Wirtschafts- und Technologiestandorts Hessen zu sichern. Damit es uns gelingt, müssen alle beteiligten Akteurinnen und Akteure zusammenwirken. Das gewährleisten wir mit unserem jetzt konstituierten Zukunftskonvent“, sagte Ministerin Hofmann.

„Mitreden, mitwirken und machen für mehr Fach- und Arbeitskräfte für Hessen“ lautet das Motto, unter dem sich die Vertreterinnen und Vertreter von nun an im Zukunftskonvent vereinen. „Alle sind sich ihrer Verantwortung bewusst und bringen sich aktiv ein“, fügte die Vorsitzende hinzu. „Mit vier Untergruppen bzw. Fachgruppen des Konvents – Fachkräfteeinwanderung, dem Steuerkreis Bündnis Ausbildung Hessen zum Thema Übergang Schule, Ausbildung & Beruf, Vereinbarkeit von Familie, Pflege & Beruf sowie Weiterbildung – stellen wir große Nähe zur Praxis, zur Wirtschaft und vor allem zu den Menschen und deren Lebens-, Wirtschafts- und Problemlagen her. Wir bringen Wirtschaft, Gewerkschaften, Verwaltung, Arbeitswelt, Wissenschaft, Regionen und Gesellschaft ganz unmittelbar zusammen“, ergänzte Hofmann. In den Fachgruppen würden künftig mögliche Lösungsansätze diskutiert sowie Maßnahmen erarbeitet, die bei der Deckung des Bedarfs an Arbeits-, Fach- und Führungskräften helfen sollen, so die Ministerin weiter.

Mögliche Lösungsansätze

„Die Zahlen lassen keinen Zweifel an der Dringlichkeit. Bis zum Jahr 2030 wird allein für Hessen ein Mangel von ca. 240.000 Fachkräften prognostiziert. Insbesondere der demografische Wandel wird in den nächsten dreißig Jahren den Arbeits- und Ausbildungsmarkt sowie die regionalen Wirtschaftsräume stark beeinflussen. Gleichzeitig sind der Strukturwandel in der Industrie, die Digitalisierung und globale Veränderungen schon jetzt wirksam und können die Auswirkungen der Demografie in einzelnen Berufsfeldern punktuell etwas abschwächen. Jedoch wird auch zukünftig die Personalnachfrage durch das altersbedingte Ausscheiden von Fach- und Arbeitskräften aus dem Arbeitsmarkt in vielen Berufsbereichen wesentlich bestimmt werden. Bei den Berufen in Gesundheit und Pflege entstehen zudem noch Mehrbedarfe durch eine älter werdende Bevölkerung“, stellte Dr. Christa Larsen fest, Mitglied des Konvents und Leiterin des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur der Goethe-Universität Universität Frankfurt am Main (IWAK).

Die prognostizierte Entwicklung umfasst alle Regionen und Branchen. Auch die kreisfreien Städte und Landkreise in Hessen sind schon heute vom Fach- und zunehmend auch vom Arbeitskräftemangel betroffen, zudem sieht sich die Landesverwaltung selbst zunehmend mit Personalengpässen 

Hessischer Gesamtansatz

„Es ist richtig und wichtig, dass sich die Politik drängenden Themen wie der Energiepreisentwicklung oder der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren widmet. Es ist aber ebenso richtig, dass all diese Bemühungen ins Leere laufen werden, wenn die Unternehmen keine geeigneten Arbeitskräfte finden, die die energieintensiven Maschinen bedienen und warten oder die Genehmigungen beantragen“, so Dr. Martin von der Regionaldirektion Hessen. „Die Zahl der nur noch schwer oder gar nicht zu besetzenden Stellen in hessischen Betrieben ist bereits heute eine Wachstumsbremse und kann sich zum klaren Standortnachteil entwickeln. Auch wenn wir auf einem guten Weg sind, die inländischen Potentiale für Arbeits- und Fachkräfte zu heben, muss noch mehr passieren. Schulabgänger, Unqualifizierte oder auch Menschen mit ausländischem Pass stellen beispielsweise unverändert ein wichtiges Potential dar. Ebenso wie die dringend aus dem Ausland erforderlichen Fachkräfte. Wir sind zuversichtlich, dass durch den Zukunftskonvent weitere wichtige Weichenstellungen möglich sind“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Konvents.

Insbesondere Unternehmen, Betriebe, Einrichtungen, Kammern, Gewerkschaften, Verbände und Arbeitsverwaltung, aber auch Kommunen und Regionen engagieren sich seit Jahren und werden dabei von der Landesregierung unterstützt. Arbeits- und Sozialministerin Hofmann spricht sich hier für einen strategischen Maßnahmenmix aus Bildung, potentialorientierter Arbeitsmarktpolitik, Internationalisierung sowie der Attraktivität Hessens aus: „Mit der Konstituierung des Zukunftskonvents Fach- und Arbeitskräfte für Hessen führen wir den umfassenden und erfolgreichen Gesamtansatz Hessens fort und verstärken ihn dadurch, dass wir uns gemeinsam auf vier zentrale Handlungsfelder fokussieren, um die Potenziale im Inland und Ausland, in Betrieben und Regionen noch besser und gemeinsam zu heben. Ich bedanke mich bei allen Partnerinnen und Partnern und freue mich auf die künftige Zusammenarbeit“, so die Ministerin. 

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