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Neue Wege der stationären Versorgung in Hessen

Die Covid-19 Pandemie sorgt für Ausnahmezustände in den deutschen Kliniken. In Hessen ist das vom Ministerium für Soziales und Integration etablierte zentrale Steuerungssystem der stationären Versorgung ein großer Pluspunkt. Die Kommunikation und Vernetzung zwischen den hessischen Kliniken wird nun mit der neuen TeleCOVID Hessen App des Würzburger Start-Ups Awesome Technologies durch einen effizienten Einsatz von Telemedizin nochmals nachhaltig verbessert.

Grundlage für die TeleCOVID Hessen App

Das Netz aus 79 hessischen Krankenhäuser in sechs Versorgungsgebieten sichert in Hessen eine qualitativ hochwertige und intensivmedizinische Versorgung. Um eine Behandlung von Intensivpatienten und die Verlegung von Patienten und Patientinnen zu optimieren wurde die TeleCOVID App durch Awesome Technologies Innovationslabor GmbH entwickelt. Das 2017 gegründete Unternehmen hat bereits Erfolge in der Entwicklung telemedizinischer Anwendungen vorzuweisen und bot mit der Plattform AMP.clinic die ideale Basis für die TeleCOVID Hessen App.

Mithilfe der App können die Mediziner Informationen über die Patienten in voller Übereinstimmung mit dem Datenschutzrecht speichern und Anfragen an Kollegen in einer anderen Klinik schicken. Die Anfragen können mit hochqualitativen Bildern hinterlegt werden, wodurch eine erste Einschätzung durch Fachpersonal schnell und unkompliziert möglich wird.

Verbesserung für alle Beteiligten

„Von dieser Verbesserung profitieren alle: Für die Patienten in den kooperierenden Krankenhäusern ist es gut, weil ihr Krankenhaus bei Notfällen auf die Unterstützung erfahrener Intensivmediziner/innen in den großen beratenden Krankenhäusern zurückgreifen kann. Dies sorgt dafür, dass die Patienten länger heimatnah versorgt werden können, unnötige Verlegungen vermieden und notwendige Verlegungen möglichst frühzeitig durchgeführt werden“, erklärt der Hessische Gesundheitsminister Kai Klose die Vorteile des Angebots.

Für den einfachen Austausch stehen den Medizinern auch Videokonsile zur Verfügung. Dieser digitale Austausch unter Ärzten verschiedener Klinken und Fachrichtungen stellt vor allem bei zeitkritischen Rückfragen eine enorme Erleichterung im medizinischen Alltag dar. Auch die Videotelefonie genügt höchsten Datenschutzstandards, da Awesome Technologies seit Juni 2020 offiziell zertifizierter Anbieter von Videosprechstunden ist.

Entscheidend für eine schnelle Realisierung der App war die direkte Zusammenarbeit des Entwicklerteams mit den Ärzten. „Der direkte Draht zu den Ärzten war ein wichtiger Faktor, um die App schnell für den Klinikalltag zu rüsten“, erinnert sich Awesome Technologies Geschäftsführer Christoph Günther.

Maßgebliche Wegbereiter des Projektes sind Prof. Dr. Dr. Kai Zacharowski, Direktor der Klinik Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie des Universitätsklinikums Frankfurt am Main und aktueller Präsident der europäischen Fachgesellschaft für Anästhesiologie & Intensivmedizin (ESAIC) sowie Prof. Dr. Ralf Muellenbach, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Klinikums Kassel.

Vorteil von TeleCOVID App

„Der Vorteil der App ist, dass diese bewusst nicht auf die Krankenhausinformationssysteme zugreift. Somit ist sichergestellt, dass sie einfach und voraussetzungsfrei in jedem Krankenhaus funktioniert. Sie ermöglich die Übertragung von Bilddateien und Videotelefonie in einer verschlüsselten, geschützten Umgebung und bietet somit einen Raum zur schnellen kollegialen Abstimmung über verschiedene Häuser hinweg“, erläutern Prof. Zacharowski und Prof. Muellenbach.

„TeleCOVID leistet einen wertvollen Beitrag dazu, eine Überlastung der stationären Versorgung zu verhindern. Indem wir die Intensivstationen der Krankenhäuser vernetzen, können wir mehr Patientinnen und Patienten an der richtigen Stelle behandeln. Das nutzt Patienten, Krankenhäusern und allen Einwohnern Hessens“, sagt Gesundheitsminister Klose.

Land unterstützt

Das Land Hessen unterstützt das Projekt TeleCOVID mit Hardware für Krankenhäuser und den entsprechenden notwendigen Lizenzen, bietet entsprechende Informationsveranstaltungen an und zahlt den Krankenhäusern zeitlich begrenzt eine Aufwandsentschädigung für vor Ort anfallende Kosten und regelt durch einen entsprechenden Erlass die flächendeckende Nutzung.