Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales

Erstmalige Verleihung des Hessischen Fachkräftepreises

Arbeitsministerin Heike Hofmann hat am Montag in der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden erstmals den neu ins Leben gerufenen Hessischen Fachkräftepreis verliehen. In festlichem Rahmen wurden dabei drei Unternehmen für ihr besonderes Engagement bei der nachhaltigen Sicherung von Fachkräften geehrt. Der Landespreis stand bei seiner Premiere unter dem Motto „Innovativ Hessens Inlandspotentiale heben“. Er wurde in drei Kategorien vergeben und ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.

Auswahl der Preisträger

Der Fokus bei der Auswahl der Preisträger lag darauf, wie gut es gelingt, das Fachkräftepotential im Inland auszuschöpfen – etwa durch gezielte Bildungsmaßnahmen oder Ansätze zur Steigerung der Attraktivität Hessens als Arbeits- und Lebensort. „Viele Unternehmen im Land haben innovative und kreative Maßnahmen getroffen. Diesem betrieblichen Engagement wollen wir mit dem Hessischen Fachkräftepreis gezielt Anerkennung verleihen, Positivbeispiele sichtbar machen und andere zur Nachahmung anregen“, sagte Hofmann, die auch als Juryvorsitzende fungierte.

Allein in Hessen werden bis 2030 voraussichtlich rund 240.000 Fachkräfte fehlen – mit gravierenden Auswirkungen: „Davon ist nicht nur die Sozialwirtschaft betroffen – der Personalmangel betrifft vielmehr schon jetzt alle Lebensbereiche und Branchen und Regionen Hessens“, sagte die Arbeitsministerin weiter: „Deshalb ist es unabdingbar, dass Arbeitgeber gezielt Maßnahmen ergreifen, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihr Unternehmen zu finden, zu gewinnen und zu halten.“

Preisträgerinnen und Preisträger des Hessischen Fachkräftepreises 2025

Kategorie 1 – Kleinstunternehmen und Kleinunternehmen (bis 49 Beschäftigte)

Preisträger: Repp Metallbau + Schlosserei GmbH, Echzell
Preisgeld: 5.000 Euro

Die Firma Repp Metallbau + Schlosserei GmbH ist für ihre Innovationskraft bei der Sicherung und Gewinnung von Fach- und Nachwuchskräften ausgezeichnet worden. Im Zentrum der Aktivitäten steht dabei neben innovativer Akquise eine zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung. Dem Familienunternehmen gelingt es, insbesondere junge Menschen – männlich wie weiblich – vom Potenzial eines Jobs im Handwerk zu überzeugen. Und das etwa durch die Teilnahme an den bewährten Girls' und Boys' Days, der Teilnahme an Ferienspielen oder durch den Betrieb einer eigenen betreuten Werkstatt etwa für die Nutzung an Kindergeburtstagen. Zudem bietet Repp neben der Option der Meisterausbildung unzählige fachliche Fortbildungsmöglichkeiten und stellt sich mit Digitalisierungsoffensiven für die Zukunft auf.

Kategorie 2 – Mittlere Unternehmen (50 bis 259 Beschäftigte)

Preisträger: Stadtwerke Eschwege GmbH, Eschwege
Preisgeld: 3.000 Euro

Die Stadtwerke Eschwege erhalten die Auszeichnung für eine nachhaltige Personalstrategie. So investiert man etwa gezielt in die Ausbildung junger Menschen, die zudem intensiv betreut werden und Freiräume für eigenständige Projekte erhalten. Zudem werden den Mitarbeitenden über die gesetzlichen Anforderungen hinaus kontinuierliche Weiterbildungen ermöglicht und Mitarbeitende bei der Weiterqualifizierung unterstützt. Qualifizierung verstehe man als Investition in die Zukunftsfähigkeit, heißt es bei den Stadtwerken, zudem als Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden mit dem Ziel, Menschen aller Generationen langfristig zu binden und ihre Potenziale auszuschöpfen.

Kategorie 3 – Großunternehmen (über 249 Beschäftigte)

Preisträger: K+S Aktiengesellschaft, Kassel
Preisgeld: 2.000 Euro

Begründung: K+S wurde für die firmeneigene Strategie sowie diverse Einzelmaßnahmen zur Fachkräftegewinnung und -bindung prämiert. Dabei hat das Unternehmen vier Kernbereiche besonders im Blick: Durch verschiedene Ansätze soll eine ausgewogenere Geschlechterverteilung erreicht und die Tätigkeiten auch verstärkt für Frauen attraktiver werden. Zudem ist K+S dabei, bestehende Schichtmodelle zu optimieren. Hier werden neue Ansätze pilotiert, um Zufriedenheit und Attraktivität zu steigern. Um das Potenzial ausländischer Fachkräfte gezielt zu nutzen, sollen Prozesse optimiert und eine langfristige Bindung gefördert werden. Ein weiterer Punkt ist die Ausbildung, die etwa durch konzernweite Vereinheitlichung der Ausbildungsstandards und stärkere Ausrichtung auf zukünftige Anforderungen optimiert wird.

Gesamtgesellschaftliche Zukunftsaufgabe

„Fachkräftegewinnung ist eine große gesamtgesellschaftliche Zukunftsaufgabe und ein Fokusthema unserer Landesregierung. Das bringen wir auch mit dem neu geschaffenen Preis zum Ausdruck“, so die Ministerin Hofmann. Die Jury – ein breit gefächertes Expertengremium – ermittelte die Preisträgerinnen und Preisträger auf Basis der eingereichten Bewerbungen. Die Würdigung der Ausgezeichneten erfolgte durch drei Laudatoren aus dem Kreis der Jury.

„Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich zu ihrer Auszeichnung und danke den Jurymitgliedern für Ihre Mitwirkung. Denn so geht gelebte Fachkräftesichern made in Hessen – für ein auch künftig wirtschaftsstarkes, soziales und innovatives Hessen“, schloss die Ministerin.

Die Jury des Hessischen Fachkräftepreises:

  • Vorsitzende: Heike Hofmann, Hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales
  • Stellvertretende Vorsitzende: Manuela Strube, Staatsekretärin im Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales
  • Désirée Derin-Holzapfel, Vizepräsidentin, Vereinigung hessischer Unternehmerverbände e.V. (VhU)
  • Stefan Füll, Präsident, Hessischer Handwerkstag (HHT)
  • Dr. Christa Larsen, Leitung, Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur der Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Dr. Frank Martin, Vorsitzender der Geschäftsführung, Regionaldirektion Hessen, Bundesagentur für Arbeit
  • Michael Rudolph, Bezirksvorsitzender, DGB-Bezirk Hessen-Thüringen
  • Kirsten Schoder-Steinmüller, Präsidentin, Hessischer Industrie- und Handelskammertag (HIHK) e. V.
  • Claudia Wesner, Leitung Stabsstelle Fachkräfte für Hessen, Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales

 

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