Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales

Hessischer Zukunftsdialog 2025 vorgestellt

Hessischer Zukunftsdialog 2025: Praxisbeispiele und Unterstützungsangebote zur Fachkräftesicherung für Betriebe, Verwaltungen und Regionen vorgestellt

Welche Potenziale zur Fach- und Arbeitskräftesicherung können noch gehoben werden? Welche Erfahrungen machen Betriebe und Verwaltungen dabei mit neuen, innovativen Strategien? Beim Hessischen Zukunftsdialog 2025, den die Landesregierung zusammen mit dem Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt unter dem Motto „Gemeinsam für Hessen – Fachkräfte, Leistungsträger und Arbeitskräfte sichern“ ausgerichtet hat, sind am Donnerstag vielversprechende Praxisbeispiele und Unterstützungsangebote für Betriebe, Verwaltungen und Regionen vorgestellt worden.

Hessenweit ist zwischen 2023 und 2030 mit einem Defizit von rund 240.000 Fachkräften zu rechnen. 160.000 Personen mit Berufsabschluss sowie 80.000 Beschäftigte mit Studienabschluss werden dem Arbeitsmarkt fehlen. Entscheidend hierfür ist der demografische Wandel. Doch zugleich verändern übergeordnete Trends wie der Strukturwandel, der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen und die Digitalisierung die Arbeitsmärkte und Wirtschaftsräume. Um dem Thema Fach- und Arbeitskräftesicherung noch mehr Gewicht zu verleihen, hat die Hessische Landesregierung im März 2025 den Zukunftskonvent „Fach- und Arbeitskräfte für Hessen“ konstituiert.

„Der Zukunftskonvent ist ein neues und zentrales Instrument der Landesregierung. Gemeinsam arbeiten wir an Lösungen zur Bewältigung des bestehenden Fach- und zunehmenden Arbeitskräftemangels“, erklärte Heike Hofmann, Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales in Hessen, am Rande des Zukunftsdialogs. „Dabei geht es um das Ausschöpfen von Potenzialen im In- und Ausland sowie die Unterstützung von Arbeitgebern und Regionen.“

Der diesjährige Zukunftsdialog nahm diese Strategien zur Fach- und Arbeitskräftesicherung genauer in den Blick. Bei der überregionalen Veranstaltung, die online stattfand, stellten sich acht innovative Beispiele aus der Praxis sowie Unterstützungsangebote für Betriebe, Verwaltungen und Regionen vor. Eines dieser Angebote, das sogenannte Job-Carving, widmet sich der Hebung inländischer Arbeitsmarktpotenziale. „Wenn Arbeitsplätze so gestaltet werden, dass sie zu den Kompetenzen von Langzeitarbeitslosen passen, kann es gelingen, diese in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu bringen“, erläuterte Dr. Christa Larsen, Leiterin des IWAK, das die Beispiele im Auftrag des Landes gesammelt hat. Anhand einer Pflegeschule aus Kassel wurde gezeigt, wie Auszubildende aus dem Ausland gewonnen werden können – nämlich indem das Erlernen der Sprache mit fachlichem Lernen verknüpft wird. Auch innovative Modelle der Arbeitsorganisation (new work) tragen zur Bindung von Fach- und Arbeitskräften und zur Verringerung von Fluktuation bei. Positive Auswirkungen hatte auch die partizipative Umsetzung von Digitalisierungsprozessen, wie sie in einem hessischen Gesundheitsamt vollzogen wurde. Um Beschäftigten neue Perspektiven zu eröffnen und sie vor einer Freistellung zu bewahren, hat sich eine Online-Plattform zum sogenannten Talentsharing bewährt.

Über die betrieblichen Praxisbeispiele hinaus präsentierten sich Unterstützungsangebote, die betriebliche Aktivitäten flankieren können und die Regionen stärken: das neu gegründete WELCOMECENTER Mittelhessen etwa, das die Gewinnung und Bindung internationaler Fach-, Arbeits- und Nachwuchskräfte unterstützen soll und Beratungsangebote zur Digitalisierung oder Fortbildungen zur sprachsensiblen Gestaltung von Arbeit und Ausbildung zur Verfügung stellt.

Seit zehn Jahren kooperiert das Hessische Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales beim Hessischen Zukunftsdialog mit der Goethe-Universität. „Das Thema Fach- und Arbeitskräftesicherung gewinnt an Relevanz. Die Impulse im Zukunftsdialog, die das IWAK gesammelt hat, machen Mut, neue Strategien zu erproben“, sagt Prof. Bernhard Brüne als Vizepräsident der Goethe-Universität zuständig für Forschung und Transfer.

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