Die Landesregierung unterstützt fünf Projekte, die die Bedarfe der Aufsuchenden Jugendarbeit im ländlichen Raum ermitteln und dafür Konzepte entwickeln, mit rund 116.000 Euro. „Diese Angebote der Jugendarbeit schaffen Frei- und Entfaltungsräume für Kinder und Jugendliche und ermöglichen ihnen, selbstbestimmt Orte zu gestalten, an denen sie Partizipation leben können“, sagt Sozial- und Integrationsminister Kai Klose. „Mit der Förderung von Projekten, die insbesondere in ländlichen Gebieten arbeiten, tragen wir dazu bei, dass alle jungen Menschen in Hessen solche Angebote wahrnehmen können.“
Nach den herausfordernden Jahren der Corona-Pandemie sei die Arbeit der Träger und Organisationen noch wichtiger, so der Minister. Geplant sei deshalb auch, die Förderung der Durchführung oder Verstetigung der Projekte 2024 und 2025 fortzusetzen, kündigte Klose an.
Gefördert werden:
Das Projekt Aufsuchende Jugendarbeit in Gladenbach des Vereins zur Förderung bewegungs- und sportorientierter Jugendsozialarbeit e.V. (bsj Marburg) überprüft, welche Formate der Jugendarbeit für die Gemeinde Gladenbach passend sind. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf queeren Jugendlichen. Mit niedrigschwelligen und partizipativen Methoden wie Sozialraumbegehungen und Online-Befragungen sollen Bedarfe ermittelt und Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit vor Ort ergänzt und weiterentwickelt werden.
Im Projekt JuLa-Treff – Jugend auf dem Land plant der Landkreis Schwalm-Eder die Einrichtung einer Koordinierungsstelle auf Kreisebene. Gemeinsam mit den beteiligten Städten und Gemeinden erhebt sie den Bedarf an Jugendangeboten. Individuelle Interessen und Bedürfnisse der jungen Menschen werden so in eine fachliche und fachpolitische Dimension übersetzt und für eine Planung handhabbar gemacht. Hieraus soll für den Landkreis ein schlüssiges Konzept zur mobilen Jugendarbeit entstehen.
Mit dem Projekt Mobile Daten und Mobile Jugendarbeit in Cölbe leider nur eingeschränkt verfügbar möchte der Verein Junge Entwicklung Fördern eine Bedarfserhebung in Cölbe zur Weiterentwicklung der klassischen Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit durchführen, um bedarfs- und sozialraumorientierte Angebote der Mobilen/Aufsuchenden Jugendarbeit für Jugendliche anbieten zu können. Ziel ist ein Konzept, das mit Beteiligung von Jugendlichen erstellt wird und die konkrete Gestaltung der Angebote der Aufsuchenden Jugendarbeit in der Kommune beschreibt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Zielgruppe der Jugendlichen, die von den bisherigen Angeboten der Jugendarbeit nicht erreicht wurden. Neben klassischen Methoden sollen niedrigschwellige digitale Tools wie eine Online-Befragung eingesetzt werden.
Der St. Elisabeth-Verein Marburg e.V. plant in seinem Projekt eine Erweiterung der bestehenden Care-Leaver-Sprechstunde. Mit diesem Projekt werden junge Menschen im Alter von 17 bis 27 Jahren angesprochen, die zuvor in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe gelebt haben. Zielsetzung der Maßnahme ist, dass junge Menschen Zugang zu Angeboten der Jugendhilfe nach § 11 SGB VIII (Jugendarbeit) und §13 SGB VIII (Jugendsozialarbeit) erhalten. Dieses Projekt skizziert einen Brückenschlag zwischen den Angeboten der Hilfen zur Erziehung und den Angeboten der Jugendarbeit. Durch ein niedrigschwelliges Setting wird an die freiwilligen Angebote der Jugendarbeit herangeführt. Das Projekt wird in die bestehenden Strukturen der Jugendarbeit eingebunden.
Die Jugendförderung der Stadt Pfungstadt plant eine Bedarfsermittlung und konzeptionelle Weiterentwicklung der Angebote der Jugendarbeit in Pfungstadt.
Ziel ist, an den Anliegen und Bedarfen der Jugendlichen ausgerichtet neue Räume und Aneignungsmöglichkeiten für Jugendliche in Pfungstadt zu erschließen. Die Bedarfserhebung basiert auf partizipativer Projektarbeit mit unterschiedlichen Gruppen von Jugendlichen, dabei soll auch der Hessentag als Veranstaltung genutzt werden.
Die Ergebnisse werden zur (Weiter-)Entwicklung und Ausweitung der Angebote der Mobilen Jugendarbeit in Pfungstadt sowie bestehender Netzwerke und Kooperationen genutzt. Eine Projektgruppe Dialog mit Kommunalpolitik und Verwaltung soll jugendgerechte und zielführende Formen des Dialogs zwischen Jugendlichen und Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern entwickeln.