Angesichts aktuell veröffentlichter Daten über die wachsende Zahl deutlich übergewichtiger Kinder hat Gesundheitsminister Kai Klose sehr begrüßt, dass die 96. Gesundheitsministerkonferenz (GMK) heute auf Antrag Hessens beschlossen hat:
Die Gesundheitsminister*innen der Länder fordern über die bestehenden gesetzlichen und freiwilligen Einschränkungen der an Kinder gerichteten Werbung hinaus, dass Marketing für ungesunde Lebensmittel mit hohem Gehalt an zugesetztem Zucker sowie mit hohem Salz- oder Fettgehalt, angelehnt an die WHO Nährwertprofile, nicht an Kinder gerichtet sein darf. Die GMK unterstützt den entsprechenden Gesetzentwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
„Das Ernährungsverhalten von Kindern wird durch Werbung erheblich beeinflusst. Da freiwillige Selbstverpflichtungen der Lebensmittelindustrie Kinder bislang keine effektiven Auswirkungen zum Schutz der Kinder nach sich gezogen haben, ist jetzt eine klare Werberegulierung wichtig, um das gesunde Aufwachsen von Kindern zu fördern“, sagte Klose am Rande des GMK-Treffens in Friedrichshafen.
Der übermäßige Verzehr von Lebensmitteln mit hohem Gehalt an zugesetztem Zucker, Salz oder Fett trägt zu Erkrankungen wie Adipositas oder Diabetes bei. Auch führt eine hohe und häufige Zuckerzufuhr zur Entstehung von Karies. Neben den Beeinträchtigungen für die Kinder selbst verursachen diese Erkrankungen auch hohe gesellschaftliche Kosten.
Wie aus dem aktuell vorgelegten Arztreport der Barmer ErsatzkasseÖffnet sich in einem neuen Fenster hervorgeht, ist die Zahl übergewichtiger Kinder in den vergangenen Jahren stark angestiegen: In Hessen hat die Zahl der Kinder bis 14 Jahren mit Adipositas demnach von 2012 bis 2021 um mehr als 21 Prozent zugenommen.