Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales

Psychische Gesundheit von Beschäftigten und Menschen in Arbeitslosigkeit stabilisieren

Sozial- und Integrationsminister Kai Klose hat das von der EU mitfinanzierte Programm in Darmstadt besucht.

Sozial- und Integrationsminister Kai Klose hat heute das Projekt „Psychische Gesundheit Arbeitswelt Hessen“ in der Kreisagentur für Beschäftigung, dem Jobcenter des Landkreises Darmstadt Dieburg besucht und erklärt: „Dieses Projekt ist einer der innovativsten und zugleich herausforderndsten Ansätze, die wir im Rahmen des EU-Programms zur Bekämpfung der Corona-Folgen fördern“. Das Ziel ist, die psychische Gesundheit von Beschäftigten und Menschen in Arbeitslosigkeit zu stabilisieren. Das Projekt wird vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration im Rahmen des vom Europäischen Sozialfonds finanzierten REACT-EU-Programms gemeinsam mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention (SDD) realisiert.

Psychosoziales Coaching in mehreren hessischen Jobcentern

Eine der Pandemiefolgen ist der Anstieg psychischer Erkrankungen, eine Entwicklung, die sowohl jeden Einzelnen als auch die Arbeitswelt insgesamt vor große Herausforderungen stellt. Für die Menschen droht möglicherweise ein Jobverlust, ein Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt ist mit deutlich höheren Hürden verbunden. Betriebe und Führungskräfte sind auf den Umgang mit psychisch belasteten Personen im betrieblichen Alltag häufig nicht gut genug vorbereitet. Eine wesentliche Säule des Projektes ist ein Psychosoziales Coaching, das als neues Angebot in mehreren hessischen Jobcentern implementiert wird. „Dadurch werden psychische Erkrankungen von Arbeitslosen und insbesondere Langzeitarbeitslosen zuverlässig erkannt, kompetent behandelt und so ihre Chancen für eine Rückkehr in den Arbeitsmarkt verbessert“, sagt Klose. Die Landesregierung ermöglicht dazu in hessischen Jobcentern ein Beratungsgespräch mit speziell geschulten Psychologinnen und Psychologen in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention sowie regionalen Kliniken. „Die Psychologinnen und Psychologen übernehmen eine Lotsenfunktion: Sie erkennen psychische Erkrankungen, zeigen den Betroffenen die Behandlungs- und Hilfemöglichkeiten im bestehenden Versorgungssystem auf und vermitteln sie in die Behandlung. Gleichzeitig haben sie die Kompetenz, Personen, die sich in einer schwierigen psychischen Lebenssituation befinden, ohne an einer klinischen Depression erkrankt zu sein, Hilfsangebote zu unterbreiten“, so Minister Klose weiter.

Expertise und Lotsenfunktion als Schlüssel

Für die SDD unterstrich ihr Vorstandsvorsitzender, Prof. Dr. Ulrich Hegerl, dass im Falle psychischer Erkrankungen und insbesondere bei Depressionen eine frühzeitige Behandlung eine wesentliche Voraussetzung zur Stabilisierung der Betroffenen und zur Rückkehr ins Arbeitsleben ist. Hierzu kann das Psychosoziale Coaching einen wesentlichen Beitrag leisten, indem das Vorliegen einer unbehandelten psychischen Erkrankung geprüft und Wege in eine leitliniengerechte Behandlung vermittelt werden.

REACT-Projekt mit übergreifendem Ansatz für Arbeitsmarkt und Arbeitsschutz

Des Weiteren wurde mit dem Projekt eine kostenfreie Info-Hotline für Führungskräfte eingerichtet, bei der diese Unterstützung für psychisch erkrankte Mitarbeitende im Team finden und sich beraten lassen können. Ergänzt wird dieses Angebot durch kostenfreie Unternehmensschulungen, bei denen Führungskräfte und Mitarbeitende Informationen zu psychischen Erkrankungen und Überlastungssituationen am Arbeitsplatz sowie zu Hilfsmöglichkeiten und Anlaufstellen in den jeweiligen Regionen Hessens erhalten.

Alice Engel

Alice Engel

Alice Engel

Pressesprecherin

Hessisches Ministerium für Soziales und Integration

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