Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales

Regenbogenflagge vor Sozialministerium gehisst

Anlässlich des IDAHOBIT 2025 und des Christopher Street Day (CSD) in Wiesbaden hat die Hessische Landesregierung ein sichtbares Zeichen für Akzeptanz, Vielfalt und Solidarität mit der queeren Community in Hessen gesetzt.

Gemeinsam mit Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori und Wissenschaftsminister Timon Gremmels hisste Sozialministerin Heike Hofmann am Montag vor dem Ministerium in der Sonnenberger Straße in Wiesbaden die Regenbogenflagge. „Wir haben bewusst den Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT) gewählt, um daran zu erinnern, dass weltweit und auch in Deutschland feindliche Haltungen und Gewalt gegenüber Mitgliedern der queeren Community zunehmen. Dieser Entwicklung, die leider auch vor Hessen nicht haltmacht, müssen wir uns als offene und vielfältige demokratische Gesellschaft konsequent und entschieden entgegenstellen. Deshalb weht bis zum 2. Juni 2025, also bis Wiesbaden den CSD gefeiert hat, die Regenbogenflagge vor dem Sozialministerium“, sagte Hofmann.

Berivan Șekerci, die Landesbeauftragte für Antidiskriminierung, betonte, dass der Einsatz für die Rechte queerer Menschen kein Randthema, sondern ein zentrales Menschenrechtsthema sei: „Die Freiheit, die eigene Identität zu leben und sich selbst verwirklichen zu können, macht das Menschsein aus und ist ein elementarer Bestandteil jedes menschenwürdigen Lebens. Sowohl im öffentlichen als auch im digitalen Raum ist eine besorgniserregende Zunahme queerfeindlicher Gewalt und Diskriminierung zu verzeichnen. Neben den strukturellen Maßnahmen, die wir schaffen, um mehr Akzeptanz und Vielfalt in der Gesellschaft herzustellen, braucht es aber vor allem eines: Eine klare gesellschaftliche Haltung gegen Ausgrenzung und Hass. Wir möchten, dass jeder Mensch ohne Angst und Einschränkungen leben kann. Sich für Diversität einzusetzen bedeutet, sich für Menschlichkeit einzusetzen. Oder, um es mit den Worten von Margot Friedländer zu sagen: ‚Seid Menschen‘ und steht an der Seite jener, die Marginalisierung und Ausgrenzung erfahren!“

Ministerin Hofmann bekräftige, dass das Flagge-Zeigen weit mehr sei als bloße Symbolik, sondern Ausdruck eines Bekenntnisses zu einer weltoffenen und vielfältigen Gesellschaft: „Die queere Community soll sich überall in Hessen wertgeschätzt und sicher fühlen. Wir stehen an ihrer Seite und setzen uns für ihre Rechte und Sicherheit ein. Wir werden den Hessischen Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt konsequent umsetzen und auch weiterhin die vielen bewährten Projekte fördern, die die Selbstorganisation der queeren Community stärken und die dazu beitragen, dass die spezifischen Bedarfe lesbischer, schwuler, trans- und intergeschlechtlicher sowie nichtbinärer Personen in allen Lebensbereichen gesehen und mitgedacht werden“, so die Sozialministerin.

Zum Hintergrund:

Der IDAHOBIT (International Day Against Homophobia, Biphobia, Interphobia and Transphobia) wird international seit 2005 jährlich am 17. Mai als Aktionstag begangen, um weltweit auf Diskriminierung, Gewalt und Verfolgung queerer Personen aufmerksam zu machen. Das Datum wurde gewählt, da die Weltgesundheitsorganisation WHO am 17. Mai 1990 den Beschluss fasste, Homosexualität aus ihrem internationalen Diagnoseschlüssel für Krankheiten (ICD) zu streichen. Transgeschlechtlichkeit wurde erst 2018 aus dem Diagnoseschlüssel gestrichen; in Deutschland trat der ICD-11 2022 in Kraft. Der IDAHOBIT erinnert damit auch an die Folgen struktureller Diskriminierung sowie an deren Überwindung durch zivilgesellschaftliches Engagement.

Die CSD- und Pride-Veranstaltungen der queeren Community erinnern an die sogenannten Stonewall Riots (Stonewall-Aufstände) des Jahres 1969, als sich in New York City Lesben, Schwule und transgeschlechtliche Personen gegen Polizeigewalt und staatliche Willkür erhoben, um für ihre Rechte und Würde einzutreten und Respekt einzufordern. Daraus gingen die weltweiten Pride-Bewegungen hervor. Auch in Hessen wird jedes Jahr an vielen Orten der Christopher Street Day gefeiert und für gesellschaftliche Anerkennung von und gleiche Rechte für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans-, intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBT*IQ) demonstriert. In Hessen sollen in diesem Jahr zehn kleine und große CSDs in allen Regionen Hessens stattfinden.

Der Hessische Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt (APAV 2.0) wurde im Juli 2023 durch das Hessische Kabinett beschlossen und befindet sich in seiner zweiten Umsetzungsphase. Neben 65 Vorhaben der Landesregierung, die im APAV 2.0 enthalten sind, werden die Ziele des Aktionsplans durch die Förderung von regionalen LSBT*IQ-Netzwerken und Community-basierten Fachstellen verwirklicht, wobei der ländliche Raum durchgängig besondere Beachtung findet. In 2025 stehen für die Förderung rund 1 Mio. Euro zur Verfügung.

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