Jugendministerin Heike Hofmann und die Beauftragte für Förderung und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Hessen, Miriam Zeleke, haben den Tag der Kinderrechte am 20. November 2024 zum Anlass genommen, um auf die Ergebnisse des unlängst veröffentlichten 17. Kinder- und Jugendberichts der Bundesregierung zu verweisen, der einmal pro Legislaturperiode erscheint. Unter dem Titel „Zuversicht braucht Vertrauen“ sind darin auf über 600 Seiten die wesentlichen Erkenntnisse dazu zusammengefasst, wie sich die Situation von Kindern und Jugendlichen in Deutschland aktuell darstellt. „Der Bericht führt uns als politischen Akteurinnen und Akteuren, die die Aufgabe haben, für junge Menschen in Hessen gute Rahmenbedingungen zu schaffen, eindrucksvoll vor Augen, wie komplex die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen geworden ist. Der Blick in eine als unsicher empfundene Zukunft, erschöpfte öffentliche Räume und strukturelle Benachteiligung sind nur einige von vielen im Bericht benannten Aspekten. Das zeigt wie wichtig es ist, dass Kinder und Jugendliche mit ihren Sorgen und Nöten Gehör finden und in ihrem Lebensumfeld Möglichkeiten zur Teilhabe vorfinden“, sagte Ministerin Hofmann.
Dafür sei regelmäßiger direkter Austausch der Politik mit jungen Menschen unabdingbar, fügte die Landesbeauftragte Zeleke hinzu: „Wir Erwachsenen brauchen die Perspektiven junger Menschen, um nachhaltige politische Entscheidungen treffen zu können – für eine gute Kindheit und Jugend der jetzigen und künftiger Generationen“, so Zeleke.
Ministerin und Landesbeauftragte verwiesen auch auf die Ergebnisse des Kinder- und Jugendrechte-Monitorings, das das Deutsche Institut für Menschenrechte für Hessen durchführt und dessen zweiter Zwischenbericht kürzlich vorgestellt wurde. Darin bescheinigt das Institut dem Land eine gute rechtliche Ausgangslage, schließlich genießen die Kinderrechte hier Verfassungsrang. Mit Blick auf Beteiligungsformate wird jedoch Nachholbedarf attestiert. „Junge Menschen wollen einbezogen werden – allerdings nicht nur für den bloßen Effekt und schöne Bilder – sie wünschen sich eine Kultur institutionalisierter Beteiligung, die ihnen ermöglicht, regelmäßig Gehör zu finden. Sie wollen mit ihren Anliegen ernst genommen werden und sehen, dass ihre Ideen und Anregungen auch umgesetzt werden“, so Zeleke.
Die Ministerin merkte an, dass die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ausgebaut und gestärkt werden müsse. Kinderrechte müssten mehr sein als Symbolik. Es reiche nicht, Kinder und Jugendliche nur zu fragen, wie es ihnen gehe. „Wir müssen besser darin werden, Kinder und Jugendliche zu fördern und zu begleiten. Das ist unsere ureigene Aufgabe: Sie sollen selbstbestimmt und selbstwirksam Partizipation lernen und erfahren – auch um Demokratiebildung zu fördern. Wir setzen uns auch verstärkt für Beteiligung auf kommunaler Ebene ein, etwa mit der eigens dafür im vergangenen Jahr beim Hessischen Jugendring etablierten Beratungsstelle. Und nicht zuletzt hat der Landtag vor wenigen Wochen die Einrichtung einer Enquetekommission beschlossen, die Beteiligung ganz explizit zum Thema hat und die der Landespolitik weitere wichtige Impulse geben wird. Diesen eingeschlagenen Weg werden wir konsequent weitergehen“, so Hofmann.
Mehr zum Kinder- und Jugendrechtemonitoring für Hessen auf soziales.hessen.de.
Mehr zum 17. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung hier auf der Webseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.Öffnet sich in einem neuen Fenster