„Mit diesem Leitfaden gehen wir wie angekündigt den nächsten Schritt dahin, Kinder- und Jugendrechte in der Verwaltung bekannter zu machen und stellen für die Verantwortlichen vor Ort anschaulich dar, wie Beteiligung umgesetzt werden kann“, sagte die Ministerin. Zeleke verwies auf das Ergebnis des ersten Zwischenberichts des Kinder- und Jugendrechte-MonitoringsÖffnet sich in einem neuen Fenster, das das Deutsche Institut für Menschenrechte im Auftrag der Landesregierung umsetzt: Demnach gaben fast 90 Prozent der befragten Verwaltungsbeschäftigten an, Kinderrechte nur vom Namen her zu kennen. Auch eine Studie des Deutschen KinderhilfswerksÖffnet sich in einem neuen Fenster, die im September 2024 vorgestellt wurde, ergab, dass sich nur sieben Prozent der Jugendlichen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld gut beteiligt fühlen. „Das zeigt, dass hier Handlungsbedarf besteht – gerade mit Blick auf die Verwaltungen, die in Städten und Gemeinden unmittelbar Einfluss nehmen können und vor dem Hintergrund, dass Kinderrechte in Hessen Verfassungsrang genießen. Wir tragen dafür Sorge, dass das dort festgeschriebene Recht auf Gleichheit und Beteiligung auch mit Leben gefüllt wird“, so die Beauftragte.
Der Entwicklung des Leitfadens gingen zwei Workshops unter Beteiligung von Selbstvertretungen von Kindern und Jugendlichen, Vertreterinnen und Vertretern kommunaler Verwaltungen, des Sozialministeriums und von Trägern der Jugendhilfe voraus, in denen ermittelt wurde, welche Rahmenbedingungen gelingende Beteiligung benötigt. Auf Basis der Ergebnisse wurde die Handreichung formuliert, die den Akteurinnen und Akteuren vor Ort neben guten Argumenten für die Notwendigkeit von Beteiligung und Motivationshilfen auch Strategien und Faktenwissen an die Hand gibt.
„Junge Menschen müssen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld gehört werden und früh die Erfahrung demokratischer Teilhabe machen dürfen. Eine zentrale Erkenntnis des Prozesses, der zur Erarbeitung der Handreichung geführt hat, ist, dass Beteiligung dann gelingt, wenn sich auch die Spitzen der Verwaltungen klar dazu bekennen und die Motivation intrinsisch ist, also in den Strukturen der Wille und die Überzeugung vorhanden sind, vor Ort gemeinsam aktive Teilhabe zu gestalten“, sagte Jugendministerin Hofmann.
„Ich bin fest davon überzeugt, dass Verwaltungen der Ort sind, von dem eine gesellschaftliche Transformation ausgehen kann. Wenn dort Beteiligungsrechte umgesetzt werden, können wir als Gesellschaft gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen ihre Zukunftsthemen in den Blick nehmen und ihnen zeigen, dass wir sie ernst nehmen“, fügte die Landesbeauftragte Zeleke hinzu.
Die Handreichung wird den Kommunen ab der kommenden Woche zur Verfügung gestellt. Auf soziales.hessen.de kann die Broschüre bereits jetzt online eingesehen werden.