Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales

Umsetzung des Landesaktionsplans zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt

Im vergangenen Juli hat Sozial- und Integrationsminister Kai Klose den von der Landesregierung beschlossenen Landesaktionsplan zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt der Öffentlichkeit vorgestellt. Heute haben sich Expert*innen bei einem Netzwerktreffen darüber ausgetauscht, wie die Umsetzung erfolgt. „Wir wollen Rahmenbedingungen schaffen, damit alle Kinder und Jugendlichen gut und sicher aufwachsen und sich zu starken und selbstbewussten Menschen entwickeln. Sie sollen an der Gesellschaft teilhaben und ihre Fähigkeiten und Interessen entfalten können. Das betrifft das Elternhaus genauso wie z.B. den Kindergarten, die Schule oder den Verein“, betont der Minister.  

Hessisches Expert*innennetzwerk erhalten und ausbauen

Der bisherige Aktionsplan ist in einem breiten Beteiligungsprozess weiterentwickelt worden. Daran haben sich etwa 130 Akteur*innen aus den verschiedenen Handlungsfeldern des Kinderschutzes beteiligt. Etwa ein Jahr lang wurde gemeinsam intensiv daran gearbeitet, den Kinderschutz in Hessen weiterzuentwickeln. Dadurch ist ein interdisziplinäres Netzwerk entstanden, das in diesem Umfang einzigartig ist und bereits viele positive Impulse gesetzt hat. Sein Erhalt und Ausbau und die Bündelung des auf diesem Weg gesammelten Fachwissens ist deshalb ein relevanter Teil der Umsetzung.

Umfassende Beteiligung Betroffener

Auch Betroffene haben sich als Expert*innen an diesem herausfordernden Prozess beteiligt und ihre Erfahrungen und ihr Wissen eingebracht. „Das wollen wir nicht nur aufgreifen, sondern institutionalisieren: Deshalb beginnen wir mit dem Aufbau der auch im Aktionsplan vorgeschlagenen Interimsbetroffenenbeteiligung. Sie wird, gemeinsam mit einer interministeriellen Arbeitsgruppe, einen Landesbetroffenenrat konzipieren und vorbereiten“, erklärt Klose.

Beteiligung von Jugendlichen an dem Prozess

Die Einbindung Jugendlicher ist ebenfalls Teil des Weiterentwicklungsprozesses. Der Entwurf des neuen Aktionsplans wurde auch im Rahmen einer Jugendwerkstatt bearbeitet, die Ergebnisse sind im Nachgang in den Abschlussbericht für den neuen Landesaktionsplan eingeflossen. „Im nächsten Schritt wollen wir Beteiligungsformate entwickeln, mit denen sie auch künftig eingebunden werden können“, sagt der Minister.

Weitere Themen

Die Koordinierungsstelle, deren Angebot sich an die hessischen Beratungsstellen im Kinderschutz richtet, soll im kommenden Jahr deutlich ausgebaut werden. Ihre Aufgabe ist, den Austausch der Beratungsangebote untereinander zu fördern und auf vergleichbare Standards in der Qualität ihrer Arbeit hinzuwirken. „Auch die Gespräche zur Täterarbeit im Kontext Kinderschutz werden fortgeführt“, so Klose. Weitere Themen des Fachaustauschs sind die Unterstützungsmaßnahmen des Hessischen Kultusministeriums für die Schutzkonzeptentwicklung in den hessischen Schulen und die multiprofessionelle Arbeit im Kinderschutz am Beispiel des Childhood-Hauses in Frankfurt, das am 20. November eröffnet wird.

Hintergrund

Der fortgeschriebene Aktionsplan ist politische Richtschnur für die kommenden Jahre und hat das Ziel, die Schutz- und Präventionsarbeit in Hessen weiter auszubauen. Hessen ist das bisher einzige Bundesland, das einen solch umfassenden Beteiligungsprozess bei der Novellierung seines Landesaktionsplans zum Schutz von Kindern und Jugendlichen durchgeführt hat.

Der Landesaktionsplan zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt wird von allen im Kinderschutz aktiven hessischen Ministerien getragen. Seine Umsetzung obliegt neben dem federführenden Ministerium für Soziales und Integration, dem Kultusministerium, dem Ministerium der Justiz, dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Ministerium des Innern und für Sport (HMdIuS), dem Hessischen Landeskriminalamt sowie dem Netzwerk gegen Gewalt des HMdIuS.

Download

Der weiterentwickelte Landesaktionsplan steht auf der Internetseite des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration zum Download bereit.

Barrierefreie Version:

https://soziales.hessen.de/sites/soziales.hessen.de/files/2023-07/gesamt_20230719_landesaktionsplan_zum_schutz_von_kindern_und_jugendlichen_vor_sexualisierter_gewalt.pdf

Druckexemplare können ebenfalls angefordert werden:

https://soziales.hessen.de/infomaterial/aktionsplan-zum-schutz-von-kindern-und-jugendlichen-vor-sexualisierter-gewalt