Sprachliche Bildung und Sprachförderung

Sprache und Kommunikation sind der Schlüssel zur Welt und zu einem erfüllten Leben. Sprachentwicklung beginnt bereits vor der Geburt und wird durch die Familie besonders geprägt. Die Fähigkeit zur Kommunikation ist eine wichtige Kompetenz, die Menschen brauchen, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und einen Platz in der Gesellschaft zu finden. Kinder lernen die Sprache oft nebenbei und vor allem beim Spielen. Jeden Tag macht ein Kind im Alltag viele Fortschritte und erfährt, wie Sprache gebaut ist und welche Regeln es hierfür gibt - die meisten Kinder können leicht ein- oder mehrsprachig aufwachsen.

Aber auch die sprachliche Bildung in den Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege spielt eine große Rolle, hier lernen die Kinder nicht nur von den Erwachsenen, sondern mit- und voneinander. Dies ist wichtig für das spätere Leben und auch für die sozial-emotionale Entwicklung. Gerade auch bei dem Übergang in die Grundschule. Kindern, die sich ausdrücken können, fällt es leichter sich zurecht zu finden.

Den Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege kommt hier eine wichtige Aufgabe zu. Das Land Hessen unterstützt die Träger bei dieser Aufgabe. Es fördert eine umfassende alltagsintegrierte sprachliche Bildung aller Kinder in der Kindertagesbetreuung. Am wirksamsten ist die sprachliche Unterstützung, wenn sie von qualifizierten und gut ausgebildeten Fachkräften durchgeführt wird. Diese Förderung muss möglichst schon bei sehr jungen Kindern beginnen, langfristig angelegt und Teil des Alltags sein.

Die Träger von Kindertageseinrichtungen können, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, folgende Förderung erhalten:

Die sogenannte Schwerpunkt-Kita-Pauschale nach §32 Abs. 4 Hessisches Kinder- und Jugendhilfegesetzbuch (HKJGB) erhalten Kindertageseinrichtungen, in denen ein Mindestanteil von Kindern, in deren Familie vorwiegend nicht deutsch gesprochen wird oder aus Familien, für die einkommensabhängige Leistungen Dritter an den Träger der Tageseinrichtung erbracht werden, betreut wird. Diese Mittel können u.a. für die Unterstützung der Sprachförderung der Kinder in der Tageseinrichtung eingesetzt werden. Zusätzlich erhält der Einrichtungsträger nach §32b Abs. 2 HKJGB auch eine Pauschale für eine Fachberatung, die zur Umsetzung der Maßnahmen berät. (Link zur Förderung HKJGB)

Mit dem Landesprogramm "Sprachförderung für Kinder im Kindergartenalter" sollen insbesondere Kinder mit besonderem Sprachförderbedarf unterstützt werden.

Aus dem Programm werden zwei Schwerpunkte gefördert:

  • Maßnahmen zur Unterstützung der sprachlichen Bildung und Entwicklung von Kindern mit besonderem Sprachförderbedarf und
  • Fortbildungen für Fachkräfte und sonstige für die Sprachförderung geeignete Personen

 

Das Landesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ fördert die bis zur Einstellung des Bundesprogramms Sprach-Kitas am 30. Juni 2023 geförderten (Sprach-)Fachkraftstellen und (Sprach-)Fachberatungen vom 1.7.2023-31.12.2024 in Form einer Bestandssicherung weiter. Das Programm ergänzt die bestehende Landesförderung für Sprachbildung und -förderung und richtet sich an Kitas, die von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit sprachlichem Förderbedarf besucht werden.

Die Kita-Teams werden durch zusätzliche (Sprach-)Fachkräfte mit Expertise im Bereich der sprachlichen Bildung verstärkt, die direkt in der Kita tätig sind.

Sie beraten, begleiten und unterstützen die Kita-Teams bei der Weiterentwicklung der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung und der Umsetzung in den Kita-Alltag und auch zu den Themen inklusive Pädagogik, die Zusammenarbeit mit Familien und den Einsatz digitaler Medien sowie der Integration medienpädagogischer Fragestellungen in die sprachliche Bildung. Zusätzlich finanziert das Programm eine zusätzliche Fachberatung, die die Qualitätsentwicklung in den Sprach-Kitas kontinuierlich und prozessbegleitend unterstützt.

Das Land unterstützt alle hessischen Kindertageseinrichtungen durch den Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren (BEP) mit Fortbildungsangeboten - auch zur sprachlichen Bildung-, die allen Fachkräften kostenfrei zur Verfügung stehen.

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Modellprojekte unterstützen die fachliche Weiterentwicklung. Neue Erkenntnisse der Wissenschaft und innovative Ansätze werden erprobt, weiterentwickelt und tragen zur Qualitätsentwicklung in der Praxis bei.

  • Modellprojekt „Landkarte Sprachlicher Bildung“
    Wie ist die sprachliche Bildung und Förderung in den Kitas in Hessen aufgestellt? Im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration führt die Pädagogische Hochschule Heidelberg in Kooperation mit der Kath. Stiftungshochschule München eine zweiteilige Studie durch. Das Vorhaben: „Landkarte sprachlicher Bildung und Förderung in Hessen - Vielfalt sichtbar machen“ (2020-23) stellt erstmalig eine systematische Bestandsaufnahme zur sprachlichen Bildung und Förderung in Hessen dar. Teil 1: an über 900 hessischen Kitas wurde eine Online – Befragung zur sprachlichen Förderung durchgeführt. In einem 2. Teil, einer sich anschließenden Vertiefungsstudie, die im Herbst 2021 startet, sollen neben der konkreten Umsetzung in den Einrichtungen auch Handlungsbedarfe ermittelt werden, um darauf aufbauend übergreifende Strategien zu entwickeln.
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  • Modellprojekt: Gemeinsam zur Sprache
    „Gemeinsam zur Sprache – Erfolgreich mehrsprachig aufwachsen““ ist ein Modellprojekt, das die Pädagogische Hochschule Heidelberg in Kooperation mit dem ZEL) Zentrum für Entwicklung und Lernen Heidelberg, gefördert durch das Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, durchführt. Das Projekt begleitet Eltern, Fachkräfte aus der Kindertagespflege und Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen dabei, eine gelingende mehrsprachige Entwicklung von Kindern von Anfang an zu ermöglichen und zu unterstützen. Es werden Qualifizierungen für alle drei Personengruppen durchgeführt. Gemeinsam soll am Thema einer alltagsintegrierten sprachlichen Bildung und Förderung mehrsprachiger Kinder gearbeitet und kooperiert werden. Das Projekt geht neue und innovative Wege. Die Durchführung des Projekts erfolgt in den Jahren 2019 bis 2022.
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Veranstaltungshinweise

Bereits seit 2006 nehmen Mitglieder der Hessischen Landesregierung im November am Bundesweiten Vorlesetag teil. Die Besuche werden vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration organisiert. Initiiert wird er Aktionstag von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung. Der Aktionstag setzt ein öffentliches Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens und begeistert Kinder und Erwachsene für Geschichten.

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