Kampagnenmotiv 3 „FEMIZID“: Im Hintergrund stehen verwischte Farbflächen in Grün, Petrol, Orange und Magenta.  Davor in zwei Absätzen die Aussage in Weiß: „Jeden dritten Tag töten ein Mann seine Frau.“ und „An den anderen beiden Tagen wird diskutiert, ob sie selbst schuld war.“ Darunter groß die Frage und Aufforderung „…und was tust DU?“

Gewaltformen erklärt

Was ist körperliche Gewalt

Als körperliche Gewalt werden gewaltvolle Taten verstanden, durch die eine Person körperlich verletzt wird. Dies meint zum Beispiel Schubsen und Stoßen, Tritte und Schläge, Würgen, an den Haaren ziehen, das Zufügen von Verbrennungen, Zwang zur Drogeneinnahme oder Alkoholkonsum oder Genitalverstümmelung. Die Taten beeinträchtigen das körperliche Wohlbefinden der Opfer, aber auch die psychische und emotionale Gesundheit.

Die schwerwiegendste Form körperlicher Gewalt gegen Frauen ist der sogenannte Femizid. Er bezeichnet die vorsätzliche Tötung einer Frau auf Grund ihres Geschlechts. Femizide werden überwiegend durch männliche Partner oder Ex-Partner verübt. Dabei geht es immer darum, dass der Täter Macht und Kontrolle über die Frau haben will.

Was ist psychische Gewalt

Psychische Gewalt gegen Frauen kann schwer zu erkennen sein, da sie auch ohne von außen erkennbaren Spuren auskommt. Sie bezieht sich auf jede Handlung oder Unterlassung, die die Eigenständigkeit, das Selbstwertgefühl und das Wohlbefinden einer Frau untergräbt. Dazu gehören beispielsweise Demütigung und Beleidigung, Einschüchterung, Gewaltandrohungen, Isolation vom sozialen Umfeld, Kontrolle und Manipulation. Psychische Gewalt kann sich auch als Erpressung und Schuldzuweisung äußern. Auch sogenanntes Gaslighting gehört dazu. Bei Gaslighting wird die Realität geleugnet oder verzerrt. Das kann bei der betroffenen Person zu Verunsicherung und Verzweiflung führen. Oft wird psychische Gewalt auch im digitalen Raum verübt, das heißt per E-Mail, Handynachrichten oder in sozialen Medien.

Was ist sexualisierte Gewalt

Darunter versteht man jeden Übergriff auf die sexuelle Selbstbestimmung. Sie wird gegen den Willen der Betroffenen vollzogen und kann verbaler und/oder körperlicher Art sein. Bei dieser Gewaltform geht es vorwiegend um Kontrolle und Machtausübung. Deshalb findet sie oft in Abhängigkeitsverhältnissen statt. Sexualisierte Gewalt soll den Menschen gezielt abwerten und in der Selbstwahrnehmung stören. Sexualisierte Gewalt zeigt sich nicht nur in körperlichen Übergriffen.

Sexualisierte Gewalt ist zum Beispiel:

  • aufdringliche Blicke
  • herabwürdigende Kommentare
  • sexuelle Anspielungen
  • unangenehme, nicht gewollte Berührungen
  • Briefe, E-Mails oder Nachrichten mit sexuellem Inhalt oder Pornographie
  • exhibitionistische Handlungen
  • sexuelle Nötigung
  • Vergewaltigung
Kampagnenmotiv 2 „VERGEWALTIGUNG“: Im Hintergrund stehen verwischte Farbflächen in Grün, Petrol, Orange und Magenta.  Davor in zwei Absätzen die Aussage in Weiß: „Alle 53 Minuten vergewaltigt in Deutschland ein Mann eine Frau.“ und „Bleibt sehr wenig Zeit, um zu klären, ob ihr Rock zu kurz war.“ Darunter groß die Frage und Aufforderung „…und was tust DU?“

Was ist wirtschaftliche Gewalt

Als wirtschaftliche Gewalt bezeichnet man Taten, mit denen das Opfer finanziell abhängig gemacht wird. Wirtschaftliche Gewalt kommt oft in einer Partnerschaft oder Ehe vor.

Wirtschaftliche Gewalt ist zum Beispiel:

  • das Verhindern des Zugangs zum gemeinsamen Bankkonto
  • das Kontrollieren der Ausgaben
  • das Erzwingen von Schulden
  • das Verbot, ein eigenes Konto zu haben
  • das Bereitstellen von ungenügenden Haushaltsmitteln
  • das Verbot arbeiten zu gehen
  • die Kontrolle oder Wegnahme des Gehalts
  • das Verweigern von Unterhaltszahlungen
Im Hintergrund stehen verwischte Farbflächen in Grün, Orange, Magenta und Türkis. Davor in zwei Absätzen die Aussage in Weiß: „Jeder fünfte Mann zahlt keinen Unterhalt und bringt eine Frau und Kinder in finanzielle Not.“ und „Den Frauen geht es ja eh nur ums Geld.“ Darunter groß die Frage und Aufforderung „…und was tust DU?“

Du bist von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe.

Jemand übt Gewalt gegen dich aus und du willst diese beenden? Du brauchst eine Person, die dir zuhört und dich beraten kann? Du möchtest mehr über deine Rechte und Möglichkeiten erfahren?

In Hessen stehen dir viele spezialisierte Unterstützungseinrichtungen zur Verfügung. Die Beratung erfolgt kostenlos und anonym und jeder Schritt wird genau mit dir besprochen.

Die Beratungsstellen stehen auch für dich offen, wenn

  • Du Betroffene in deinem Umfeld hast und nicht weißt, wie du helfen kannst
  • Du Unterstützung beim richtigen Umgang mit Gewaltvorfällen brauchst
  • Du einen Verdacht hast, dir aber unsicher bist.

Hier findest du Hilfe – Kontakt und Adressen für Betroffene 

Beratungs- und Interventionsstellen

Frauenhäuser

Frauennotrufe

Zusätzlich steht dir auch das bundesweite Hilfetelefon rund um die Uhr mit seinem kostenlosen Beratungsangebot in 18 Sprachen und in Gebärdensprache kostenlos zur Verfügung unter der Nummer 116016.

Bundesweites HilfetelefonÖffnet sich in einem neuen Fenster

Die meisten Betroffenen von geschlechtsspezifischer Gewalt sind Frauen. Es gibt aber auch Männer, die auf Grund ihres Geschlechts Gewalt erfahren. Das Hilfetelefon Gewalt an Männern bietet gewaltbetroffenen Männern Hilfe und Beratung.

Hilfetelefon Gewalt an MännernÖffnet sich in einem neuen Fenster

Du hast Gewalt ausgeübt und suchst Hilfe?

Genauso wie es für gewaltbetroffene Frauen Beratungsangebote geben muss, muss es auch Angebote für Männer geben, die gewalttätig geworden sind oder befürchten, gewalttätig zu werden. Täterarbeit ist auch Opferschutz. Um Gewalt zu beenden und zu verhindern und Betroffene zu schützen, müssen die gewaltausübenden Personen ihr Verhalten reflektieren und verändern. Dieses Ziel hat die Täterarbeit.

Auch im Bereich der Täterarbeit gibt es zahlreiche Angebote in Hessen. Eine Liste von Anlaufstellen und Beratungsmöglichkeiten, die in Hessen Täterarbeit anbieten und an die sich Männer mit Gewaltproblemen wenden können bietet der Wegweiser für die Beratung von Männern mit Gewaltproblemen des Hessischen Ministeriums der Justiz:

Zum Wegweiser Täterberatung des HMdJÖffnet sich in einem neuen Fenster

 

Du möchtest ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen?

Um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen, kannst du vieles unternehmen. Eine Möglichkeit wäre, unsere Materialien zu verbreiten. Wir stellen verschiedene Motive zum Download bereit, die du online verwenden oder ausdrucken kannst. Diese findest du hier.

Zu den kostenfreien MedienÖffnet sich in einem neuen Fenster

 

Du möchtest etwas gegen Gewalt an Frauen tun?

Gewalt gegen Frauen geht uns alle an und es ist unsere gemeinsame Aufgabe, diese zu beenden. Alle können hierzu etwas beitragen. Es gibt große, aber auch viele kleine Dinge, die sich im Alltag umsetzen lassen. Eine Übersicht an Handlungsempfehlungen findest Du hier. 

Was Du tun kannst