Kampagnenmotiv 1 „GEWALT GEGEN FRAUEN“: Im Hintergrund stehen verwischte Farbflächen in Grün, Petrol, Orange und Magenta.  Davor in zwei Absätzen die Aussage in Weiß: „Jeder dritte Mann findet Gewalt gegen Frauen akzeptabel.“ und „Die anderen beiden diskutieren, ob die Statistik stimmt.“ Darunter groß die Frage und Aufforderung „…und was tust DU?“

Gegen Gewalt an Frauen

In Deutschland werden Frauen jeden Tag Opfer häuslicher Gewalt, Stalking, sexualisierter Gewalt und anderer Formen von Gewalt. 2022 wurden in Deutschland zum Beispiel über 171.000 Fälle häuslicher Gewalt gegen Frauen von der Polizei erfasst. Bei 126 dieser Fälle handelte es sich um Mord oder Totschlag. [1]

Man spricht hier von geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen. Das meint Gewalt, die sich gegen eine Frau richtet, weil sie eine Frau ist oder die Frauen allgemein besonders stark betrifft. Frauen erleben Gewalt unabhängig von ihrer sozialen oder wirtschaftlichen Situation, ihrem Bildungsgrad, ihrer Herkunft, ihrer Religion und ihrer körperlichen und geistigen Verfassung. Gewalt gegen Frauen passiert überall: Zuhause, am Arbeitsplatz, in der Öffentlichkeit und im Internet.

Es gibt Frauen, die neben ihrem Geschlecht auch aus einem weiteren Grund benachteiligt werden. Das nennt man Mehrfachdiskriminierung. Sie sind dabei oft einem noch höheren Gewaltrisiko ausgesetzt. Dies gilt beispielsweise für Frauen mit Behinderung. Sie erleben viel häufiger Gewalt als der Bevölkerungsdurchschnitt.

Das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt nennt man auch Istanbul-Konvention. Sie ist das erste verbindliche Regelwerk zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen in Europa. Sie verpflichtet zur Verhütung von Gewalt, zum Schutz für die von Gewalt Betroffenen, zur Bestrafung der Täter und zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit.

Der Istanbul-Konvention liegt die Überzeugung zu Grunde, dass Gewalt gegen Frauen Ausdruck von weit verbreiteter Benachteiligung von Frauen ist.

Dabei meint Gewalt gegen Frauen nicht nur körperliche Gewalt zum Beispiel durch Schläge oder Tritte. Auch Beschimpfungen und Belästigungen sind Formen von Gewalt. Gewalt gegen Frauen hat viele Seiten und kann in völlig verschiedenen Formen auftreten.

[1] BKA, Lagebild Häusliche Gewalt 2022.Öffnet sich in einem neuen Fenster

 

Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter

Gewalt gegen Frauen ist weit mehr als körperliche Gewalt. Sie findet in vielen verschiedenen Formen statt und begegnet uns überall. Um Gewalt gegen Frauen zu beenden, ist es wichtig, die verschiedenen Formen zu erkennen und diese benennen zu können. Wir erklären dir, wie sich körperliche, psychische, wirtschaftliche und sexualisierte Gewalt äußern können.

Gewaltformen erkennenÖffnet sich in einem neuen Fenster

Die Kampagnenmotive

Quellenangaben Motive

Plan International, Spannungsfeld Männlichkeit: So ticken junge Männer zwischen 18 und 35 Jahren in Deutschland, 2023, S. 7

Die Umfrage gilt aufgrund des Vorgangs der Datenerhebung als wissenschaftlich umstritten. Uns ist bewusst, dass die Stichprobe der Befragung hoch selektiv war und nicht die jungen Männer in Deutschland repräsentiert. Die Debatten zu den Ergebnissen bzw. der Datenerhebung zeigen dabei sehr gut das Missverhältnis, wenn es um das Thema Gewalt gegen Frauen geht. Denn in der begleitenden Debatte ging es vorwiegend um die Methoden der Datenerhebung und nicht um die Ergebnisse der Befragung.

Auch wenn wir anerkennen, dass die Befragung insgesamt schwerwiegende Limitationen aufweist, wurden diese Antworten jedoch von Männern getätigt und spiegeln einen gewissen Zeitgeist, zumindest innerhalb dem spezifischen Milieu, wider. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, die Befragung als Grundlage für das Motiv anzuführen.

BKA, Polizeiliche Kriminalstatistik 2022, Opfertabellen, T91 Opfer insgesamt nach Alter und Geschlecht (V 1.0)

BKA, Bundeslagebild Häusliche Gewalt 2022, S. 16

Viktimisierungsstudie Sachsen (VisSa), Studie zur Betroffenheit von Frauen durch sexualisierte Gewalt, häusliche/partnerschaftliche Gewalt und Stalking, Abschlussbericht, 2023, S.39

Institut für Demoskopie Allensbach, Lebens- und Einkommenssituation von Alleinerziehenden, Zusammenfassung von Kernergebnissen und Schaubilder zu einer repräsentativen Befragung von Alleinerziehenden im Juni/Juli 2020, 2020, Schaubild 57.

European Union Agency for Fundamental Rights, Gewalt gegen Frauen: Eine EU-weite Erhebung, Ergebnisse auf einen Blick, 2014, S. 28 f.

Du möchtest ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen?

Eine junge Frau und ein junger Mann halten dem Betrachtenden ihre Smartphones entgegen. Diese sind scharf im Fokus und zeigen die Motive „GEWALT GEGEN FRAUEN“ und „FEMIZID“.

Um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen, kannst du vieles unternehmen. Eine Möglichkeit ist, unsere Materialien zu verbreiten. Wir stellen verschiedene Motive zum Download bereit, die du online verwenden oder ausdrucken kannst. Diese findest du hier.

Zu den kostenfreien MedienÖffnet sich in einem neuen Fenster

 

Du möchtest etwas gegen Gewalt an Frauen tun?

Gewalt gegen Frauen geht uns alle an und es ist eine gemeinsame Aufgabe, diese zu beenden. Alle können etwas dazu beitragen. Es gibt große, aber auch viele kleine Dinge, die sich um Alltag umsetzen lassen. Eine Übersicht an Handlungsempfehlungen findest du hier.

Was du tun kannstÖffnet sich in einem neuen Fenster

 

Du bist von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe.

Jemand übt Gewalt gegen dich aus und du willst diese beenden? Du brauchst eine Person, die dir zuhört und dich beraten kann? Du möchtest mehr über deine Rechte und Möglichkeiten erfahren?

In Hessen stehen dir viele spezialisierte Unterstützungseinrichtungen zur Verfügung. Die Beratung erfolgt kostenlos und anonym und jeder Schritt wird genau mit dir besprochen.

Die Beratungsstellen stehen auch für dich offen, wenn

  • Du Betroffene in deinem Umfeld hast und nicht weißt, wie du helfen kannst
  • Du Unterstützung beim richtigen Umgang mit Gewaltvorfällen brauchst
  • Du einen Verdacht hast, dir aber unsicher bist.

Hier findest du Hilfe – Kontakt und Adressen für Betroffene 

Beratungs- und InterventionsstellenÖffnet sich in einem neuen Fenster

FrauenhäuserÖffnet sich in einem neuen Fenster

FrauennotrufeÖffnet sich in einem neuen Fenster

Zusätzlich steht dir auch das bundesweite Hilfetelefon rund um die Uhr mit seinem kostenlosen Beratungsangebot in 18 Sprachen und in Gebärdensprache kostenlos zur Verfügung unter der Nummer 116016.

Bundesweites HilfetelefonÖffnet sich in einem neuen Fenster

Die meisten Betroffenen von geschlechtsspezifischer Gewalt sind Frauen. Es gibt aber auch Männer, die auf Grund ihres Geschlechts Gewalt erfahren. Das Hilfetelefon Gewalt an Männern bietet gewaltbetroffenen Männern Hilfe und Beratung.

Hilfetelefon Gewalt an MännernÖffnet sich in einem neuen Fenster

Du hast Gewalt ausgeübt und suchst Hilfe?

Genauso wie es für gewaltbetroffene Frauen Beratungsangebote geben muss, muss es auch Angebote für Männer geben, die gewalttätig geworden sind oder befürchten, gewalttätig zu werden. Täterarbeit ist auch Opferschutz. Um Gewalt zu beenden und zu verhindern und Betroffene zu schützen, müssen die gewaltausübenden Personen ihr Verhalten reflektieren und verändern. Dieses Ziel hat die Täterarbeit.

Auch im Bereich der Täterarbeit gibt es zahlreiche Angebote in Hessen. Eine Liste von Anlaufstellen und Beratungsmöglichkeiten, die in Hessen Täterarbeit anbieten und an die sich Männer mit Gewaltproblemen wenden können, bietet der Wegweiser für die Beratung von Männern mit Gewaltproblemen des Hessischen Ministeriums der Justiz.

Zum Wegweiser Täterberatung des HMdJÖffnet sich in einem neuen Fenster